Die vier Wunder von Hamburg
ODER
“THIS GENIOUS THING IS NO TREND ANY MORE”
artgenda 2002 – 4. Biennale für junge Kunst im baltischen Raum
Susanne Boecker im Gespräch mit Jan Holtmann und Veit Sprenger
artgenda entstand nach dem Vorbild der “Biennale des Jeunes Créateurs d’Europe et de la Méditerranée”. Sie präsentiert Junge Kunst aus allen Anrainerstaaten des Ostseeraums und fand erstmals 1996 in der damaligen Europäischen Kulturhauptstadt Kopenhagen statt. Es folgten Ausgaben in den Kulturhauptstädten Stockholm (1998) und Helsinki (2000). Inzwischen sind 18 Städte der Region in artgenda assoziiert. Die 4. interdisziplinäre Biennale fand im Juni 2002 erstmals nicht vor der Folie der Kulturhauptstadt-Programme in Hamburg statt. Im Auftrag der Hamburger Kulturbehörde entwickelten die Hamburger Künstler und ehemaligen artgenda-Teilnehmer Jan Holtmann, Felix Kubin und Veit Sprenger für artgenda 2002 ein kuratorisches Konzept und haben seine Umsetzung moderiert und gesteuert.
Künstler kuratieren sich selbst
Susanne Boecker: Bei der artgenda 2002 in Hamburg haben Sie versucht, einen völlig neuen kuratorischen Ansatz für Biennalen zu finden.
Veit Sprenger: Wir haben versucht, das Kuratieren auf viele Köpfe zu verteilen und es auch bis zu einem gewissen Grad sich selbst zu überlassen. Wir wollten nicht den Kurator “abschaffen”, sondern haben eine neue Methode des Kuratierens entwickelt, die in die Richtung geht, dass Künstler sich selbst kuratieren. Wir arbeiten in Hamburg mit einer sehr breiten Szene von lokalen Künstlern zusammen, die auf der Grundlage von Informationen über Künstler aus den verschiedenen artgenda-Städten in Hamburg “Projekt-Plattformen” entwickelt haben. Diese wurden im Internet vorgestellt, und die Künstler aus den anderen artgenda-Städten haben…