Die Unabhängigkeit der Kunstinstitute ist unantastbar
Heinz-Norbert Jocks sprach mit dem Düsseldorfer Kulturdezernenten Hans-Georg Lohe
Seitdem der Oberbürgermeister Thomas Geisel den Plan aus der Schublade gezogen hat, die Museen zusammenzulegen, um sie einer Generalintendanz zu unterstellen, herrscht in der Düsseldorfer Kunstwelt dicke Luft und völliges Unverständnis. Über die Notwendigkeit, die Unabhängigkeit und Selbständigkeit der Kulturinstitute zu erhalten, sprach Heinz-Norbert Jocks mit dem Kulturdezernenten Hans-Georg Lohe.
Heinz-Norbert Jocks: Gott sei Dank ist der Plan vom Tisch, das Schauspielhaus am Gründgens Platz als Spielstätte aufzugeben. Jedoch steht nach wie vor das hohe internationale Ansehen der Kunstszene auf dem Spiel.
Hans-Georg Lohe: Ich bin glücklich über den einstimmigen Beschluss des Stadtrates, die Planungsmittel für die Sanierung der maroden Fassade des Schauspielhauses freizugeben. Das bewerte ich als eindeutiges Bekenntnis der Politik zu Düsseldorf als Kunst-und Kulturstadt.
Doch die Idee einer Generaldirektion, gerichtet gegen die Autonomie der einzelnen Häuser, ist vom OB nicht ad acta gelegt. Für die Kunstszene, deren Reichtum in der Vielfalt besteht, wäre dessen Umsetzung desaströs.
Ja, es ist die Vielfalt der Kunstwelt, die Düsseldorf international bedeutsam macht und zur Identität unserer Stadt gehört. Darum beneiden uns viele andere Städte. Düsseldorf genießt dieses hohe Ansehen auch dank der Kunsthalle, des Museums Kunstpalast und der Kunstsammlung NRW. Ich selbst sehe allerdings einen deutlichen Bedarf nach stärkerer Kooperation und Vernetzung zwischen den Instituten. Dafür haben wir bereits entsprechende Schritte eingeleitet. Die Institutionsleiter müssen für ihre Häuser brennen. Das geht nur, wenn sie ganz alleine für deren inhaltliche Ausrichtung verantwortlich, also unabhängig von einer Generaldirektion sind. Die Kunstszene mit…