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Magazin: Museen & Institutionen · von Christian Huther · S. 482 - 482
Magazin: Museen & Institutionen , 1998

Christian Huther
Die Steuerinspektorin und der Keltenfürst

Neue Darmstädter Museumsdirektorin packt an

Die ersten 100 Tage hat sie längst hinter sich, nun herrscht Aufbruchsstimmung in der “Stadt, in der die Künste leben”, wie Darmstadt für sich wirbt. Bei der Amtseinführung von Ina Busch, der neuen Direktorin des Darmstädter Landesmuseums, Mitte September wurde deutlich, daß man frohgemut ist über die kommunikationsfreudige Kunsthistorikerin, Archäologin und Romanistin. Busch ist die Nachfolgerin von Sybille Ebert-Schifferer, die nach sieben Darmstadt- Jahren zur Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden berufen wurde.

Die 48jährige Ina Busch war zuletzt stellvertretende Direktorin der Bonner Bundeskunsthalle und dort für internationale Kooperationen verantwortlich. Seit 1. Mai leitet sie das Darmstädter Haus, das älteste öffentliche und inzwischen einzige deutsche Universalmuseum, das Kunst- und Naturgeschichte breit dokumentiert, von der Barockmalerei bis zum Beuys- Block, von der Zoologie bis zu den Fossilien.

Erfreulich ist, daß sich unter Busch endlich eine Kooperation zwischen den städtischen Instituten und dem Landesmuseum anzubahnen scheint. Über die Umstrukturierung der Sammlung und eine Generalüberholung des Hauses wird noch gesprochen, durchgehende Abendöffnungszeiten an einem Tag sind bereits realisiert. Doch Busch will vor allem die Vermittlungsformen auf Vordermann bringen, etwa die darniederliegende Museumspädagogik. Jeden Mittwoch gibt es nun unentgeltliche Führungen, die entweder vom wissenschaftlichen Personal oder vom “Ehrenamt für Darmstadt” – einer wohl bundesweit einmaligen Initiative von freiwilligen Helfern – geleistet werden. Von multimedialer Vermittlung dagegen träumt Busch wegen des fehlenden Geldes nur, obwohl ihr kein Erlebnismuseum vorschwebt.

Vielmehr will sie die Besonderheiten der Darmstädter Sammlung, diesen “Mikrokosmos Humboldtscher Prägung”, wie sie es nennt, in der Öffentlichkeit stärker…


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von Christian Huther

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