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Ausstellungen: Mönchengladbach · S. 356 - 357
Ausstellungen: Mönchengladbach , 1987

Raimund Stecker
Die Sammlung Etzold

Städtisches Museum Abteiberg, Mönchengladbach 12.10.1986-20.4.1987

»Böcklin hätte besser getan zu erzählen, als zu malen. Denn der Vorwurf zu einem Kunstwerk kann nur so sein, daß er nur, aber auch nur mit eben diesen Mitteln selbst gestaltet werden kann (und nicht übersetzt oder erklärt werden kann).«

Diese künstlertheoretische Manifestation Friedrich Vordemberge-Gildewarts (es handelt sich dabei nicht um eine originär nur von ihm geforderte, die die Identität von ästhetisch auszudrückendem Gegenstand und ästhetisch zu erfahrender Ausdrucksform verlangt) hatte 1924 Gültigkeit und scheint auch heute wieder – siehe u.a. ‘Kunstforum’ Bd. 86 zur wiederaufgenommenen Geometriesierung bildlicher Aussagen – als ein Programm pseudoabstinenten Fastens nach gesättigtem Bilderhunger Aktualität zu besitzen. Doch zwischen der historischen Avantgarde und ihrer nachhistorischen Zitation – wenn es denn wirklich nur ein solch »schöner« Manierismus sein und bleiben sollte – gab es noch die Zeit, für die innerhalb der Bundesrepublik die Künstlergruppe ZERO fast synonym, wenn auch nicht allumfassend steht, für die international der Begriff ‘colorfield’ zu setzen wäre und auch die vor allem in der Schweiz vollzogene Kontinuität »konstruktivistischen« Denkens – Max Bill, Richard Paul Lohse, Camille Graeser … – genannt werden muß. War auch diese Kunst nur ein Re-agieren auf z. B. das Informel, ist auch diese Kunst nur ein weiterer Hoch- oder Tiefpunkt (J e nach Standort), der ein sinuskurvendes Auf und Ab des Fortschritts bestätigt: expressiv – rational – subjektiv – objektiv – neoexpressionistisch – neogeometristisch? Vielleicht gerade zum rechten Zeitpunkt wird ein Sammlung gewordenes Zeugnis dieser Zeit zwischen den jetzt gesetzten Polen ausgestellt,…


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