Die Sammler und die Öffentlichkeit
Was wissen wir eigentlich über private Sammler?
Eine Datenerhebung
von Magnus Resch und Max Bossier
Private Sammler nehmen eine zunehmend wichtigere Rolle auf dem Kunstmarkt ein. Aussagekräftige Daten gibt es jedoch keine. Wer sammelt war lange geheim. Das ändert sich nun. Der bald erscheinende „Larry’s List Art Collector Report“ widmet sich der Analyse führender Kunstsammler. 3111 Sammler hat das Team von Larry’s List analysiert. Damit wurde erstmalig ein Überblick über die internationale Sammlerlandschaft geschaffen. Der Gründer von Larry’s List, Dr. Magnus Resch, gibt hier exklusiv für das Kunstforum einen Einblick in den Report. Resch kennt den Kunstmarkt. Er promovierte über das Management von Kunstgalerien und ist Dozent an der Universität St. Gallen zum Kulturmanagement.
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Was wissen wir eigentlich über Sammler? Wissen wir, wie alt sie sind? Wo sie leben? Wie viele es gibt? Was sie sammeln?
Über private Kunstsammler ist nur wenig bekannt. Das ist überraschend, denn sind es gerade die privaten Sammler, die einen beständig wachsenden Einfluss haben. Auktionen verdeutlichen dies: Vor zwanzig Jahren wäre ein zu versteigerndes Meisterwerk entweder an ein öffentliches Museum in London oder an eine Institution in New York verkauft worden. Heute finden diese Werke ihren Weg in private Sammlungen in London, New York oder Peking.
Die Anzahl privater Sammler nimmt zu: In allen Ecken dieser Welt gibt es mehrere tausend renommierte Kunstsammler. Ihr Engagement und Einfluss sind mittlerweile nicht mehr vom Erfolg der Auktionen, der Laufbahn eines Künstlers und der finanziellen Lage einer Galerie oder eines Händlers zu trennen. Es scheint, als übernähmen private Sammler…