54. Biennale Venedig
Die Nationalen Pavillons der 54. Biennale Venedig
von Susanne Boecker
89 Nationalteilnahmen soll es bei der 54. Biennale Venedig geben. Dabei sind die 37 „Collateral Events“ noch nicht mitgezählt. Ob diese von den Veranstaltern genannte Zahl wirklich stimmt, sei dahingestellt und spielt auch eigentlich keine Rolle. Sicher ist aber: es sind mehr als je zuvor. Dabei sind freie Grundstücke in den Giardini schon lange nicht mehr zu haben – als letzte Nation ergatterte Korea 1995 hier eine Parzelle. Heute präsentieren sich 28 Nationen auf diesem einzigartigen Kunstareal, hinzu kommt die Stadt Venedig mit einem eigenen Pavillon. Die prekäre Immobiliensituation am Stammplatz der Biennale hat das Interesse an einem nationalen Auftritt während der immer noch wichtigsten Kunstschau der Welt keineswegs beeinträchtigt. Man weicht einfach ins Stadtgebiet aus, wo es ein schier unerschöpfliches Reservoir an temporär zu nutzenden Ausstellungsorten gibt. Neben grandiosen Palazzi werden auch Kirchen oder bescheidenere Bauten bespielt. Einige Länder haben hier mittlerweile feste Adressen wie etwa Luxemburg, das seit 1999 die Ca’ del Duca nutzt, andere suchen sich alle zwei Jahre eine neue Unterkunft.
Nachdem Harald Szeemann 1999 die Arsenale für die internationale Schau entdeckt hat, werden in den langgestreckten Hallen auch nationale Pavillons untergebracht. In diesem Jahr stellen Argentinien, Chile, China, Indien, Lateinamerika, Kroatien, Saudi Arabien, die Türkei und die Vereinigten Arabischen Emirate hier aus. Italien, das seit 2007 wieder mit einem eigenen Pavillon an der Biennale teilnimmt, verfügt am Ende der Anlage über rund 1800 Quadratmeter Ausstellungsfläche. Doch auch hier gibt es noch Wachstumspotenzial. Biennale-Präsident Paolo Baratta…