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Biennalen: documenta 12 · von Dirk Schwarze · S. 433 - 434
Biennalen: documenta 12 , 2006

Dirk Schwarze
Die Moderne, das Leben und die Vermittlung

Die drei Leitmotive der documenta 12

Vor der Ausstellung steht der Diskurs. Zum dritten Mal gilt diese Feststellung für die Kasseler documenta. Der künstlerische Leiter Roger Buergel hat sich und allen, die an der Vorbereitung der documenta 12 (16. Juni bis 23. September 2007) in irgendeiner Form mitwirken, drei Leitmotive in Frageform vorgegeben. Aus den Antworten erschließt sich natürlich nicht die Ausstellung. Der durch die Fragen angestoßene Diskurs setzt vielmehr vor die Frage nach der Kunst und der Künstlerauswahl die Frage nach dem Zustand der Welt und nach der Art und Weise, wie sich die Künstler mit ihm auseinandersetzen.

Buergel, an dessen Seite die Kuratorin Ruth Noack, die auch seine Lebenspartnerin ist, und der Wiener Publizist Georg Schöllhammer (“Springerin”) stehen, verfolgt damit das Ziel, die Künstler zu finden, die in und mit ihren Arbeiten auf die brennenden Fragen der Gegenwart reagieren. Ihn interessieren nicht losgelöste ästhetische Probleme, sondern konkrete Reaktionen auf die Wirklichkeit und deren Formalisierungen. Während vor 20 Jahren im Zusammenhang mit der documenta-Vorbereitung die Meinung vertreten wurde, die künstlerischen Äußerungen aus Arabien, Asien und Lateinamerika könnten nicht in den Kontext der damals propagierten “Westkunst” gestellt werden, geht Buergel heute von der These aus, in der Zeit der Globalisierung stünden die Menschen in den Regionen der Welt vor gleichartigen Herausforderungen. Nun gehe es darum, herauszufinden, wie die Künstler das jeweilige lokale Wissen verarbeiten und die so entstandenen Arbeiten in Bezug zueinander zu setzen.

Damit verstärkt und vertieft Buergel die Ansätze, die Catherine David…


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