Michael Nungesser
Die Macht des Dinglichen.
» Skulptur heute!«
Georg-Kolbe-Museum, Berlin, 11.2. – 28.5.2007
Die Ausstellung “Die Macht des Dinglichen. Skulptur heute!”, kuratiert von Marc Wellmann und organisiert vom Freundeskreis der Bernhard Heiliger-Stiftung, versteht sich als “Standortbestimmung” im Rahmen einer “Renaissance der Skulptur”. Sie soll einen Trend veranschaulichen, nämlich den “Paradigmenwechsel unter dem Motto ,Zurück zum Objekt’ als Antwort auf den momentanen Mainstream von installativen, raumbezogenen, performativen oder gänzlich ephemeren Kunstrichtungen” (Wellmann). Als Ort wurde das Georg-Kolbe-Museum gewählt, ehemals Atelierhaus des Namensgebers, das regelmäßig Sonderausstellungen anderer Bildhauer zeigt, darunter auch zeitgenössischer, meist figurativer Tendenzen.
Die Bernhard-Heiliger-Stiftung vergibt seit ihrer Gründung 1996 ein Stipendium an besonders begabte Bildhauer aus den Meisterklassen der beiden Berliner Kunsthochschulen, der Universität der Künste und der Kunsthochschule Weißensee. So sind fünf der insgesamt 24 Bildhauerinnen und Bildhauer der Ausstellung ehemalige Stipendiaten. Sie leben, wie fast alle der zwischen 30 und 45 Jahre alten Teilnehmer, in Berlin, nur wenige außerhalb, etwa Tony Matelli in New York. Er wurde – wie Joel Morrison – in den USA geboren, fast alle anderen stammen aus Deutschland. Zu ihren ehemaligen Professoren zählen neben Alfonso Hüppi, Gerhard Merz und Franz Erhard Walther vor allem Michael Schoenholtz und Tony Cragg, aber auch Maler wie Wolfgang Petrick und Marwan. Trotz der gewiss internationalen Atmosphäre Berlins ist die Behauptung, die Ausstellung zeige eine repräsentative Auswahl des neuen Trends, zu bezweifeln. Die unter dem “Stichwort des Haptischen, Konkreten, Abgeschlossenen und Beständigen” (Wellmann) stehende Schau ist gewiss sehenswert, wenn auch etwas beliebig.
Einige Plastiken stehen im Freien wie die Holzskulptur von…