Die Internationalität setzt ein Zeichen gegen das Deutsch-Deutsche
Marius Babias im Gespräch mit Joachim Sartorius, Direktor des Daad
Die Endlichkeit der Freiheit, ein Ausstellungsprojekt in Berlin Ost und West, paradierte mit großen Künstlernamen und wichtigen historischen Daten. Über den künstlerischen Wert der Arbeiten läßt sich – wie immer bei Ausstellungen im öffentlichen Raum – streiten, doch der präsupponierte politische Bezug vor dem Hintergrund der deutsch-deutschen Vereinigung bleibt selbst für die Organisatoren Wulf Herzogenrath, Joachim Sartorius und Christoph Tannert umstritten.
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M.B.: Am 1. September wurde im Stadtraum von Berlin Ost und West das Ausstellungsprojekt “Die Endlichkeit der Freiheit” eröffnet. Elf internationale Künstler haben eigens eine Arbeit für den öffentlichen Raum entwickelt. Können Sie die Entstehung des Projekts erläutern?
J.S.: Die ursprüngliche Idee ging von Heiner Müller, Rebecca Horn und Jannis Kounellis aus, die miteinander befreundet sind, und sie entstand lange vor der Maueröffnung. Sie begeisterten sich an dem Plan, internationale Künstler nach Berlin einzuladen, die je eine Installation im Ost- und Westteil der Stadt realisieren. Rebecca Horn, der eigentliche Motor des Projekts, hat dann Wulf Herzogenrath und mich angesprochen. Uns wiederum hat begeistert, daß die Idee nicht von Museumskuratoren, sondern von Künstlern selbst ausging. Unsere Mitarbeit war vorwiegend organisatorisch. Wir haben den Parameter des Stadtraums vorgegeben, damit die Installationen in drei bis vier Stunden erwandert werden können.
Warum hat der DAAD die Trägerschaft übernommen?
Es war der Wunsch von Rebecca Horn, daß das Künstlerprogramm des DAAD das Projekt durchführt. Der DAAD hat sich über die Jahre einen Ruf für unübliche, nicht so landläufige Projekte erworben, die in…