Fabian Stech
Die Idee der Generation
E-Mail Interview mit Marie-Frédérique Hallin und Thierry Leviez.
Die beiden jungen Kuratoren der Ausstellung WEEEL in Toulouse stellten junge Kunst in Frankreich beim Printemps de Septembre 2007 vor.
Fabian Stech: Glauben Sie es ist besser jung zu sein, um junge Künstler auszustellen?
Tierry Leciez: Ich denke nicht, dass es eine notwendige Voraussetzung ist, aber es bedingt natürlich bestimme Entscheidungen. Ein Kurator, der älter wäre, hätte sicher einen anderen Blick auf die junge französische Szene. Wir gehören zur selben Generation wie die meisten der Künstler, die wir in der Ausstellung zeigen, und das bedeutet, dass wir eine ähnliche Erfahrung mit Kunst und mit Ausstellungen und zahlreiche Bezüge gemeinsam haben. Traditionell hat man die Tendenz, den Kurator in eine Position zu setzen, in der er die Autorität hat. In der Ausstellung Wheeeeel haben wir diese Logik demontiert. Fehlt den Kuratoren der Abstand zur Szene, dann ist das auch eine Möglichkeit, Hierarchien aufzubrechen und den Künstlern mehr Freiheiten zu geben.
Was sind die Vorteile, wenn ihr mit Künstlern gleichen Alters zusammen arbeitet?
Marie-Frédérique Hallin: Es ist die Idee der Generation, die dahintersteht. Die meisten kennen sich bereits und haben sich in vorher organisierten Ausstellungen in alternativen Ausstellungsräumen oder Vereinen getroffen. Manche gehören zu den gleichen Netzwerken und das bedeutet, dass während des Aufbaus der Ausstellung ein reger Austausch stattfindet. Wir sind sicher, dass dieser Austausch sich bei weiteren Ausstellungen fortsetzen wird. Für diese Ausstellung haben die Künstler ein großes Engagement für ihre Arbeit und ihr Projekt bewiesen und ihre Energie…