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Titel: Spanien im Aufbruch · S. 86 - 93
Titel: Spanien im Aufbruch , 1988

Francisco Calvo Serraller
Die Herkulessäulen und das Ende der Welt

Im Februar 1940, wenige Monate nach dem Ende des Bürgerkrieges, erschien in Mexico die erste Nummer einer Kulturzeitschrift, die den spanischen Intellektuellen im Exil ein Sprachrohr sein sollte. Man gab ihr einen emblematischen, unvergeßlichen Namen: España Peregrina (zu deutsch: Spanien auf Wanderschaft ). Dies war eine der Initiativen, die durch die am 13. März 1939 gegründete “Junta de Cultura Española” (Spanischer Kulturrat) gefördert wurde. In ihren Statuten, genauer im 6. Artikel, heißt es: “Die Junta de Cultura Española nimmt nur Spanier auf, die in jener doppelten Eigenschaft übereinstimmen: verbannt zu sein und Urheber oder Hüter spanischer Kultur.” Mitte 1941, kaum ein Jahr nach ihrer Gründung, erschien jene Ausgabe der Zeitschrift España Peregrina.die definitiv auch ihre letzte sein sollte: die Nummer 10. Von der ersten bis zur letzten dieser zehn Ausgaben ist diese Zeitschrift ein beeindruckendes Geflecht von Kollaboraten aus der Feder von Antonio Machado, José Bergamín, Juan Larrea, César Vallejo, Emilio Prados, Luis Cernuda, Léon Felipe, Alfonso Reyes, Waldo Frank sowie von vielen anderen Persönlichkeiten spanischer Zunge, ganz zu schweigen von Eluard, Bernanos, Mabille etc., die ebenfalls daran mitwirkten.

Fast fünfundvierzig Jahre nach Erscheinen der España Peregrina. Anfang August 1985, gab der damals schon international angesehene Maler Miquel Barceló auf einem Seminar in Santander, das unter dem Titel El arte visto por los artistas die besten spanischen Künstler zusammenkommen ließ, folgende Erklärung ab: “Das Nomadentum, die Unfähigkeit, mich festzulegen, das Abdriften, das beständig meine Arbeiten in einer bestimmten Epoche charakterisierte, zogen ein…


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