Scott Fisher
Die Frage, inwieweit man seinen Körper in die virtuelle Welt hineinnehmen will, ist zentral
Gegenwärtig wird viel über Virtuelle Realität und virtuelle Welten gesprochen. Virtualität wurde zu einem Modebegriff. Könnten Sie in wenigen Worten den technischen Begriff der Virtualität erklären?
Der Begriff ist ein Problem. Wir verstehen normalerweise unter virtueller Realität, virtueller Umwelt oder Telepräsenz eine technische Konfiguration, durch die man einen hinreichenden sensorischen Input erhält, um einen Eindruck der Präsenz in einer räumlich entfernten Situation oder in einer völlig synthetischen Umwelt zu erzeugen. Wir unterscheiden Telepräsenz, wo wir ferngesteuerte Kamerasysteme verwenden, und virtuelle Umwelten, wo wir einen Computer verwenden, um eine grafische Umwelt zu erzeugen, in der man herumgehen und mit virtuellen Objekten interagieren kann. Die verbreitetste technische Konfiguration ist zur Zeit wahrscheinlich ein am Kopf befestigtes Display mit LCD-Monitoren für stereoskopische Bilder und ein Bildgenerator, also etwa eine Silicon Grafics Reality Engine, um eine dreidimensionale Umwelt mit ungefähr 30 Bildern in der Sekunde zu erzeu- gen.
Virtualität heißt also ein Raum, der physikalisch nicht dort ist, wo der Beobachter sich befindet?
Er ist der Wahrnehmung visuell, auditiv und in manchen Fällen auch taktil präsent, indem man ein sehr einfaches Kraft-Feedback oder eine sehr einfache Oberflächenrepräsentation hat. Entscheidend ist, daß die Objekte nicht da sind, wo man sie wahrnimmt. Das ist so, wie man ein Bild in einem Spiegel sieht, nur daß man nicht in den Spiegel hineingehen und mit dem Objekt interagieren kann. Wir sind eigentlich noch dabei zu definieren, was Virtualität ist und was die Grenzen der entsprechenden…