Amine Haase
Die Faszination des Fernen Ostens
Hokusai, Grand Palais, Paris, 1.10. – 20.11.2014
und 1.12.2014 – 18.1.2015
Inspiration Japan – Monet, Gauguin, van Gogh…,
Museum Folkwang Essen, 27.9.2014 – 18.1.2015
Die Kunst soll Wunden heilen, die schmerzvoller kaum vorstellbar sind. Nach den Anschlägen 2001 in New York konnte das kaum gelingen; es sei denn, man akzeptiert den boomenden Kunstmarkt in Zeiten des Terrors als Trost. Und Japan nach dem Tsunami von 2011? Ausstellungen, von denen einige durch die Japan Foundation gefördert werden, lenken den Blick auf eine Zeit, in der es noch keine Atommeiler gab, auf das 18./19. Jahrhundert, als Japan sich nach zweihundert Jahren selbstgenügsamer Isolation dem Westen öffnete, das heißt: dazu gezwungen wurde, die (Handels-) Tore zu öffnen. Die Europäer entdeckten Neuland, auch ohne die weite Reise auf sich zu nehmen; Japan war auf den Weltausstellungen präsent, 1862 in London, 1867 in Paris, 1873 in Wien. Dort konnte ein breites Publikum Kunst und Kunsthandwerk aus Japan kennenlernen, es konnte sich mit Architektur und Gartenanlagen vertraut machen, mit Kabuki und No-Theater beschäftigen und einen Samurai bewundern. Nur wenige Spezialisten hatten sich schon früher mit Holzschnitten und Büchern beschäftigt, die über Deshima, den vor Nagasaki gelegenen niederländischen Handelsposten, nach Europa gelangt waren. Philipp Franz von Siebolds Sammlung japanischer Holzschnitte und Bücher, die der deutsche Arzt im holländischen Leiden 1837 allgemein zugänglich machte, blieben von einer großen Öffentlichkeit unentdeckt. Die Schriftsteller-Brüder Edmond und Jules de Goncourt besichtigten 1861 die Siebold-Sammlung. Edmonds Veröffentlichungen zur Japanischen Kunst und seine Hokusai-Monographie machten ihn zu einem…