Erró
Die Explosion der Bilder im Kopf
Ein Gespräch von Heinz-Norbert Jocks
Erró, eigentlich Guðmundur Guðmundsson. Geboren am 19. Juli 1932 in Olafsvik/ Island, Maler und Filmemacher. Zwischen 1942 und 1946 erste Bilder und Zeichnungen unter dem Einfluss des Malers Johannes S.Kjarval. Von 1952 bis 1954 studierte er an der Kunstakademie in Reykjavik sowie in Oslo. Anschließend Wechsel nach Florenz, wo er sich bis 1958 mit Mosaikkunst befasste. Dann Umzug nach Paris, wo er 1960 mit einigen seiner Werke an der Ausstellung “Antiproces” teilnahm. Von 1961 bis 1966 beteiligte er sich jedes Jahr an der Pariser Ausstellung Salon de Mai. Daran schlossen sich zahlreiche Reisen und Ausstellungen in anderen Ländern an, so auch 1969 im Kunstverein Karlsruhe. Außerdem drehte er mehrere Filme, darunter Grimaces (1964). Oszillierend zwischen Surrealismus, Pop Art, Comic und Science-Fiction, thematisiert er die Phänomene und die Inhumanität der modernen Welt. Im Jahr 2010 wurde er mit dem französischen Verdienstorden Légion d`honneur (Chevalier-Grad) geehrt.
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Heinz-Norbert Jocks: Lass uns vielleicht mit der Geschichte deiner Jugend beginnen.
ERRÓ: Zu meinen ersten Erinnerungen gehört der wunderbare Hof mit Wasserfällen und Flüssen, mit Pferden, Kühen und rund 800 Schafen, auf dem wir lebten. Ich war dort, wann immer ich konnte. Und an den Sandbänden ereigneten sich immer wieder Schiffbrüche sowohl deutscher als auch englischer Schiffe. So waren dort Wracks zu sehen, und weiter draußen das Meer. Nachdem wir die in Not geratenen Seeleute, so gut wir konnten, gerettet hatten, lagerten wir, ohne es abzudecken, das von uns aus den Schiffen Geborgene auf dem schwarzen Sand…
