Die Erste Internationale Konferenz der Architekturmuseen
37 Teilnehmer an der 1. Konferenz der Architekturmuseen repräsentierten rund 27 verschiedene Institutionen, die in der Architekturvermittlung tätig sind, und das waren weitaus mehr als die Veranstalter aus Helsinki erwartet hatten: sie rechneten mit höchstens 6, als sie die ersten Überlegungen zu einer solchen Konferenz anstellten. Dabei war die Versammlung nicht mal vollzählig: Ludwig Glaeser vom Museum of Modern Art (New York) hatte kurz vorher abgesagt, Vertreter des Cooper-Hewitt Museums waren nicht erschienen; das CCI in Paris, bei dessen Eröffnung die Idee einer gemeinsamen Konferenz zum ersten Mal erörtert worden war, hielt sich ebenfalls auffällig zurück, vielleicht, weil man sich als möglicher Veranstalter einer solchen Konferenz übergangen fühlte. Alle einschlägigen Institutionen aus West-Berlin waren nicht erschienen, keines der abwesenden Institute hatte sich an der Erhebung beteiligt, die das Museum in Helsinki durchgeführt hatte, die Lücken waren fast genauso interessant wie die Teilnehmer.
Die Spannweite der Institutionen ließe sich wohl kaum in irgend einem anderen Bereich des Museumswesens zusammenbringen: das Moskauer Museum mit einem Jahresetat von über l Million Rubel und 120 Angestellten markierte die dünn besetzte Spitze der reichen und staatlich anerkannten Architekturmuseen, mit Abstand gefolgt von Helsinki, Stockholm und Wroclaw; am anderen Ende Institutionen wie die Artiték aus Kopenhagen, die jahrelang ehrenamtlich geführt wurde und ebensowenig wie die Kollegen von der Kunstakademiets Bibliotek den dänischen Staat zur Bereitstellung erwähnenswerter Mittel bewegen konnte, gleichwohl zu den interessantesten Gesprächspartner gehörte. Zwischen diesen beiden Polen zahlreiche Institute, die sich um den Nachlaß einzelner Architekten kümmern oder um Ausstellungen…