Wolfgang Bender
Die erste Horizont-Erweiterung
Erinnerung an die Ausstellung »moderne Kunst aus Afrika« (Berlin 1979)
Als 1979 aus Anlaß des 1. Festivals der Weltkulturen “Horizonte ’79” die Ausstellung “Moderne Kunst aus Afrika” realisiert wurde, konnte niemand ahnen, daß sie eine so lang anhaltende Wirkung haben würde. Dafür war sie viel zu schnell und zu unsystematisch zusammengestellt und aufgebaut worden.
Gereon Sievernich und Sabine Hollburg hatten die Ausstellungsleitung. Bis wenige Wochen vor Festivalsbeginn war es unsicher, ob es überhaupt zu einer Ausstellung moderner afrikanischer Kunst kommen könnte. Die Gelder wurden kurzfristig genehmigt.*
Nur der nachhaltige Effekt der Ausstellung läßt es heute – 14 Jahre später – im Rückblick gerechtfertigt erscheinen, daß trotz alledem die Ausstellung in dieser Weise zustande kam. Damals erschien es unverantwortlich, in dieser Kürze auf die Schnelle einen Katalog zu realisieren, der notwendigerweise viele Mängel aufweisen würde. Es schien unvertretbar, daß ohne weitere Recherchen auf allein die bis dahin bekannten und problemlos verfügbaren Sammlungsbestände zurückgegriffen wurde.
Es standen seinerzeit im wesentlichen die Sammlung Beier, die Sammlung Peus und, auf Äthiopien bezogen, die Sammlung Jährling zur Verfügung. Damit war immerhin ein relativ breites Spektrum der modernen afrikanischen Kunst abgedeckt. Für bestimmte Regionen wurden Ergänzungen vorgenommen. Die Galerie Dierickx aus Brüssel konnte u. a. Bilder aus Zaire besorgen. Die Sammlung Beier dokumentierte die 60er Jahre, die von Peus führte weiter in die 70er. Doch bleibt bei beiden das eklatante Manko festzustellen, daß es sich um eher zufällige Agglomerationen handelte.
Ulli Beier als Motor und Mentor der Oshogbo-Schule – so bezeichnet nach der westnigerianischen Stadt – konnte…