Rolf Lauter
Peter Fischli / David Weiss
Die doppelte Wirklichkeit der Dinge
Peter Fischli & David Weiss haben im Frühjahr 1993 für einen sehr schmalen, langgestreckten, in der Tiefe niedriger werdenden, unscheinbaren Raum im Frankfurter Museum für Moderne Kunst eine Installation konzipiert, die an eine Abstellkammer oder an einen Arbeitsraum erinnert. Der Raum unter der Treppe – ein Titel, der eine exakte Ortsbezeichnung im architektonischen Zusammenhang vermittelt – ist durch eine schmale Holztür verschlossen. Nur ein kleines Fenster im oberen Teil der Tür ermöglicht es dem Betrachter, einen Blick in diesen Raum zu werfen. Und genau bei diesem “Augen-Blick” beginnt der ästhetische und inhaltliche Ansatz der Arbeit. Der Betrachter kommt von einem Ausstellungsraum und geht gerade zum nächsten. Wie zufällig entdeckt er den schwach beleuchteten kleinen Raum hinter der Tür. Er geht näher heran und versucht sich ein Bild von der Situation dahinter zu machen. Links an der Wand ein Waschbecken mit einem Lappen, Putzmaterialien und einer abgestellten “MAGGI – 5 Minuten Terrine”; auf dem Boden daneben Farbeimer, Pinsel, Farbroller und andere Werkzeuge, wie etwa eine Bohrmaschine; rechts ein Schreibtisch, darauf ein Telefon und verschiedene nützliche Dinge oder persönliche Utensilien, wie z.B. eine Schutzmaske, Teppichmesser, Meter, Schreibblock, Bleistift und Radiergummi, Filzstifte, Klebestoff, Tesafilm, Schlüssel, eine verpackte Neonröhre, aber auch Eßwaren und Konsumartikel wie Schokolade, Zigaretten, Aschenbecher, Feuerzeug; auf einem kleinen Regal steht ein Kalender; unter dem Tisch erkennt man rotbraune Schuhe; auf einem Holzstuhl davor steht eine gelbe Wasserschüssel. Weiter hinten im Raum liegen und stehen verschiedene Materialien und Arbeitsgeräte, so z.B….