Die Berlinische Galerie ist keine lokale Angelegenheit
Ronald Berg im Gespräch mit Thomas Köhler, dem neuen Direktor der Berlinischen Galerie, Berlins Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur
Seit 1. September 2010 amtiert Thomas Köhler (Jahrgang 1966) als neuer Direktor der Berlinischen Galerie. Der promovierte Kunsthistoriker ist erst der dritte Chef des 1975 als privater Verein gegründeten Museum und Nachfolger von Jörn Merkert, der das Berliner Museum seit 1987 leitete.
Köhler, war wissenschaftlicher Mitarbeiter am Museum für Moderne Kunst in Frankfurt/M., Curator in Residence am Whitney Museum of American Arts in New York und Programmdirektor der documenta X in Kassel. Am Kunstmuseum Wolfsburg fungierte er seit 1998 unter anderem als kommissarischer Leiter und Chef der Kommunikationsabteilung. 2008 wechselte Köhler als Sammlungsleiter an die Berlinischen Galerie und wurde stellvertretender Direktor. Sein Vertrag als neuer Direktor hat zunächst eine Laufzeit von vier Jahren.
Aufgabe des seit 1995 als Stiftung öffentlichen Rechts agierenden Berlinischen Galerie, das seitdem auch offiziell als Berliner Landesmuseums geführt wird, ist es, sich jener Kunst zu widmen, die seit 1870 in Berlin entstanden ist. Schwerpunkte der Sammlung bilden die Sezessionisten, die Jungen Wilden, Dada und Fluxus, Neue Sachlichkeit und Expressionismus, Russen in Berlin, die moderne Avantgarde in Architektur und Fotografie, in Kunstwerken repräsentiert wird auch die Zeit Berlins unterm Hakenkreuz, die Nachkriegjahre, die in Ost und West gespaltene Stadt, die vereinte Metropole und die kreative zeitgenössische Szene.
Das Haus war von seinem Gründungsdirektor Eberhard Roters interdisziplinär angelegt worden. Die einzelnen Abteilungen zur Bildenden Kunst, zur Fotografie, zur Grafik und zur Architektur und ein…