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Ausstellungen: Berlin · von Katharina Schlüter · S. 296 - 298
Ausstellungen: Berlin , 2013

Katharina Schlüter
Die Berliner Weltverbesserungsmaschine

Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart, Berlin, 23. 08. – 20. 10. 2013

Was hat Weltverbesserung mit Ironie zu tun? In dem neuem Ausstellungsprojekt „Die Berliner Weltverbesserungsmaschine“ geht das eine scheinbar nicht ohne das andere. Kuratiert von Architekt, Designtheoretiker und Professor Friedrich von Borries ist das Kooperationsprojekt mit den beteiligten Partnern wie etwa der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und den Staatlichen Museen zu Berlin denkbar hoch aufgehängt. Schließlich handelt es auch mit einem gewichtigen Thema. Doch von Borries, der aktuell mit seinem Designlabel RLF (Das richtige Leben im falschen) an der Grenze von Realität und Fiktion arbeitet und Kritik als Dienstleistung versteht, stellte das Projekt Ende August der Presse mit bewährt ironischem Unterton vor und schaffte es so, das Thema gekonnt zu irisieren.

Betritt man nun also seit Ende August den Vorhof des Hamburger Bahnhofs sieht man sich einer großen Pyramidenkonstruktion in Tetraederform aus Stahlrohren versehen mit einigen Neonröhren gegenüber. Sie ist das zentrale Modell jener Weltverbesserungsmaschine, die von Borries mit seiner Ausstellung kritisch rekonstruieren möchte. In insgesamt 16 Museen sind fast 70 ausgewählte Ausstellungsstücke durch Textschilder als Teil der Weltverbesserungsmaschine markiert und bilden eine vernetzte Ausstellungsstruktur. Ein als Schatzkarte gestaltetes Faltblatt erläutert den Besuchern, an welchen Standorten die ausgewählten Objekte zu finden sind. Der Begriff der Weltverbesserungsmaschine ist dabei eine Wortschöpfung des Projektbüros Friedrich von Borries, die auf Bestrebungen seit dem 17. Jahrhundert zurückgeht, bei denen Wissenschaftler und Künstler zusammen an neuen Erkenntnissen arbeiteten. Die historische Rekonstruktion, auf der diese Ausstellung basiert, ist sehr unterhaltsam in den…


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von Katharina Schlüter

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