Heinz Schütz
Die Architektur der Ausstellung
Heinz Schütz im Gespräch mit Eckhard Schneider
Eckhard Schneider leitete von 1976 bis 1989 die Städtische Galerie Nordhorn und von 1990 bis 2000 den Kunstverein Hannover. Seit Oktober 2000 ist er Direktor des Kunsthauses Bregenz. Das Programm, das er mit etwas anderen Akzenten als sein Vorgänger Edelbert Köb verfolgt, verschaffte dem Kunsthaus weit über Bregenz hinaus internationale Beachtung. Schneider setzt auf Einzelpräsentationen, auf Ausstellungen, die spezifisch für das Kunsthaus entwickelt werden und die sich folgerichtig auf die Architektur von Peter Zumthor einlassen, wobei das Verhältnis von Kunst und Architektur grundsätzlich einen thematischen Schwerpunkt des Kunsthauses Bregenz darstellt.
Das Kunsthaus Bregenz steht als Glas umhüllter Betonquader im Stadtgefüge von Bregenz wie die Kaaba in Mekka. Die von Peter Zumthor entworfene Architektur erscheint als Inkarnation des Autonomiegedankens. Sie ist profanisierte Sakralarchitektur.
Ich sehe das Haus etwas anders. Ich sehe es eben nicht als heilige” Stätte, nicht als auratisch determiniert, sondern als einen unglaublich entwickelten Gebrauchsgegenstand. Ich benutze ganz bewusst den Ausdruck Gebrauchsgegenstand”, weil er klar macht, dass wir dieses Haus anders bespielen, anders als all die anderen Häuser, die normalerweise als Durchzugsstationen für vagabundierendes Material dienen. Mir erschien es richtig und wichtig, sozusagen prototypisch, das Tempo zu drosseln und das Ganze zurückzuführen – ich sage das ganz vorsichtig, nicht als These und auch nicht ausschließlich – auf das Werk selbst, auf das Werk des Künstlers. Die Architektur ist dabei zunächst einmal reine Arbeitsplattform. Sie ist Initialzündung, Anlass, Ausgangspunkt und eben Gebrauchsgegenstand, insofern dieses Haus über eine relativ klare Logik und…