Thomas Wulffen
Die 4. Berlin Biennale: St.Johannes-Evangelist-Kirche
25.3. – 28.5.2006. Fotorundgang von Wolfgang Träger
Der Kirchenbau ist schlicht und einfach, was der Kunst darin ihren Raum lässt. Die Kirche gehört zur evangelischenSophiengemeinde und wurde seit ihrem Bestehen schon zweimal geweiht. Die Räume werden heute auch für künstlerische und kulturelle Veranstaltungen genutzt: Ein Gottesdienst für die Kunst. Aber mit der Anbetung der Kunst ist es nicht immer einfach. Wer die Auguststraße bis zur Oranienburger Strasse durchläuft, stösst linker Hand und auf der anderen Strassenseite auf eine Brandwand mit seltsamen Texten (s.Abb.S.206). Das ist ein sogenannter Satellit auf dier Biennale, bespielt von Diesel Wall. Es gibt ein ähnliche Projekt in Mailand, die Stadt, die Massimiliano Gioni wie seine Hosentasche kennt. Dort wird eine ähnliche Brandwand von junegn Künstler und Künstlerinnen benutzt. Mit dem Projekt von Steven Shearer wird jetzt ein vergleichbares Projekt in berlin gestartet. Was auf der Brandwand zu lesen ist die Sprache des sogenannten Death Metals. Auf 500 Quadratmetern entwickelt sich da eine krude Poesie nach dem Motto: Blasphemie wird Fleisch. Als Besucher kann man sich jetzt aussuchen, ob man eher der Kirche zuneigt oder der Blasphemie. Ein zweispältige Ende oder ein zweideutiger Anfang für diese Biennale.