Thomas Wulffen
Die 4. Berlin Biennale: Auguststr. 23
25.3. – 28.5.2006. Fotorundgang von Wolfgang Träger
Will man als Besucher weder am Friedhof beginnen noch in der Kirche enden oder umgekehrt, kann man sich hier sehr gut verabreden: Das erste Haus neben dem Ballhaus Mitte. Zu früheren Zeiten gab es an dieser Stelle auch eine geschlossene Straßenfront. Aber nach dem Krieg musste das Vorderhaus zum Ballhaus Mitte wegen Kriegsschäden abgerissen werden. So tut sich ein deutliche Lücke hier auf, die man in der Ferne wahrnehmen kann. Und auch hier wird es eine Schlange vor dem Haus geben, weil die Räumlichkeiten in der Wohnung nur von drei Personen besichtigt werden können. Dabei betritt man hier tatsächlich eine Privatwohnung, deren Privatheit noch zu bemerken ist. Allerdings bedürfen die hier präsentierten Arbeiten auch ein derartig privates Ambiente. Schließlich entfalten die Möbelobjekte von Damian Ortega ihren Reiz erst in der Umgebung gewöhnlicher Möbel. Der Mexikaner hatte seinen erste großen Auftritt auf der Biennale von Venedig 2003, kuratiert von Francesco Bonami, in der Abteilung ,Das veränderte Alltägliche’. Ein auseinander genommener VW Käfer hing an Fäden von der Decke herunter und die Arbeit trug den seltsamen Titel ,Das kosmische Ding’. Hier bewegt sich plötzlich ein Bett und ein Tisch wie von selbst.
Dafür aber ist der Tisch, auf dem das Fotoalbum von Aneta Grzeszykowska liegt, ganz sicht- und standfest. Was man von den Bilder im Fotoalbum nicht behaupten kann. An dieser Stelle kann der Besucher dann auch jenes glückliche Paar wieder finden, das zur Beginn der Biennale auf Plakatwänden für…