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Biennalen: Foto-Triennale Esslingen · von Johannes Meinhardt · S. 326 - 327
Biennalen: Foto-Triennale Esslingen , 1995

Johannes Meinhardt
Dicht am Leben

»3. Internationale Foto-Triennale«
Villa Merkel, Galerie der Stadt Esslingen, 27.9. – 15.10.1995

Wie schon der Titel der 3. Internationalen Foto-Triennale: “Dicht am Leben” zu erkennen gibt, sind dieses Mal fast ausschließlich Photographinnen und Photographen eingeladen worden, die ihre Arbeit – mehr oder weniger, die Auswahl ist manchmal nicht sehr einleuchtend – als Bestandsaufnahme und Dokumentation von Lebensverhältnissen, sozialen Gruppen, unbemerkten sozialen Ereignissen oder alltäglichen `physiognomischen’ Konstellationen verstehen. Ausgewählt von Ulrich Bischoff und Thomas Weski wurden 25 Photographinnen und Photographen, von denen die meisten in einer ungebrochenen Traditionslinie der Photographie als Erfassung der Welt stehen, der aufzeichnenden, objektiven und zugleich Partei beziehenden Dokumentation der sozialen und gesellschaftlichen Wirklichkeit. Der Einfluß der amerikanischen Straight Photography ist stark spürbar; in der Ausstellung besitzen diejenigen amerikanischen Photographen, die ein fast naives Vertrauen in die Welterfassung durch Dokumentation besitzen, ein deutliches Übergewicht. Die einzigen etwas älteren Arbeiten, die in der Ausstellung vertreten sind, zeigen alle drei nicht zufälligerweise Serien von schwarz-weißen Portraits – Robert Adams: Our Lives and Our Children, 1983; Judith Joy Ross: Portraits from the Vietnam Veterans Memorial, 1983; Michael Schmidt: Portraits Ohne Titel, 1983.

Die Arbeiten von Photographen, die sich eher als Künstler verstehen und deren Arbeiten durch Problemstellungen in der Kunst geprägt sind – wie Hans-Peter Feldmann, Andreas Gursky, Heiner Blum oder Richard Prince – fallen spürbar aus dem Rahmen der Ausstellung: das beginnt schon damit, daß in den meisten anderen Arbeiten unproblematisch traditionelle Prinzipien der Komposition, der zentralen Position des Sujets im Bild und der Rahmung des Bildes…



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von Johannes Meinhardt

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