Paolo Bianchi
Dialogkultur, Retrovision, neue Urbanität und das Dazwischen
Gedanken zu einer neuen Weltgesellschaft und Globalkultur
Die globale Gesellschaft, auf die wir zusteuern, kann nur zustandekommen, wenn sie von moralischen und spirituellen Werten getragen und geordnet wird. Den Menschen wohnt jenseits aller Kultur, Religion undPhilosophie ein Durst nach Freiheit inne, ein Streben nach demÜberschreiten der eigenen Grenzen und ein Suchen nach einem Jenseits, das schwer zu fassen und oft ohne Namen ist.
Club of Rome, 19911
Der private Kapitalismus ist erfolgreich; aber ein menschenrechtlicherSozialismus ist notwendig. Je mehr Menschen auf der begrenzten Erdeleben, um so dringender wird es zu teilen: die Macht, die Arbeit und die Güter zwischen den Individuen, den Geschlechtern und den Völkern.
Hans Saner2
Wir leben im Zeitalter der grossen, alle Völker betreffenden Veränderungen. Den tiefgreifenden Wandlungen, Um- und Neugestaltungen ist nicht mehr mit Gegensatzpaaren beizukommen, wie sie bis in die jüngste Vergangenheit das Denken und die Ordnung der Dinge bestimmten: Mann und Frau, Tag und Nacht, Rationales und Irrationales, West und Ost, Nord und Süd, Zentrum und Peripherie, positiv und negativ, oben und unten, gut und böse etc.; das Yin-Yang-Prinzip des I Ging hat übrigens mit solchen polaren Werten nicht das mindeste zu tun, denn es basiert zugleich auf Ungleich- und Gleichwertigkeit, auf Ungleich- und Gleichgewichtigkeit, auf Ungleich- und Gleichzeitigkeit.3 “Übergänge” und “Unterschiede” bestimmen die heutigen Zeit- und Zivilisationsprozesse.
Ob die internationalisierte Wirtschaft und die revolutionierten Verkehrs-, Kommunikations- und Informationssysteme wie auch die Mediatisierung unserer Gesellschaft unsere Welt nicht in einen globalen Selbstbedienungsladen verwandeln werden, können wir nicht beanworten. Ebensowenig wissen wir,…