Dialog über das »Neue Ausstellen«
Mit: Martin Beck, Moritz Küng, Harm Lux, Madeleine Schuppli und Dorothea Strauss
Moderation: Paolo Bianchi, Gastgeber: Markus Landert
Am Freitag, den 27. Oktober 2006, treffen sich fünf Ausstellungsmacherinnen und ausstellende Praktiker zu einem eintägigen Dialog im Kunstmuseum Thurgau in der Kartause Ittingen in der Schweiz. Gesprochen wird über die Fähigkeiten und Freiheiten, die Wünsche und Wirklichkeiten, die das Kuratieren ausmachen. Das Setting des Dialogs in Ittingen ist ähnlich dem des Gesprächs zwischen Joseph Beuys, Jannis Kounellis, Anselm Kiefer und Enzo Cucchi Mitte der Achtzigerjahre in der Kunsthalle Basel. Damals waren es Künstler, heute sind es Kuratorinnen und Kuratoren. Die eingeladenen Personen haben den Raum und die Zeit im gemeinsamen Gespräch über ihre Arbeit nachzudenken, abseits der Hektik des Kunstbetriebs – in einer klösterlichen Atmosphäre. Ihre Ansätze und Ideen werden im Austausch und Dialog mit den Kollegen zur Diskussion gestellt und in neue Zusammenhänge gebracht. Der Dialog ist nicht öffentlich und findet in einem privaten Rahmen statt. Die Runde wird von einer Moderation begleitet. Der Dialog wird oft als Zweiergespräch missverstanden. Doch Dia- meint nicht zwei, sondern durch: Dialog = durch das Wort. Der Kuratoren-Dialog in Ittingen funktioniert nicht als Zwiegespräch, sondern als kollektiver Austausch. Die Kommunikation soll nicht linear von A nach B verlaufen, sondern sich dynamisch wandeln. David Bohm schreibt in seinem Buch „Der Dialog. Das Gespräch am Ende der Diskussionen“: „Wenn wir erkennen können, welchen Sinn all unsere Meinungen haben, teilen wir einen gemeinsamen Gedankeninhalt, selbst wenn wir nicht völlig übereinstimmen. Vielleicht stellt sich heraus,…