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Ausstellungen: München · von Justin Hoffmann · S. 431 - 432
Ausstellungen: München , 1999

Justin Hoffmann
»Dial M for …«

Kunstverein München, 3.7. – 15.8.1999

Film und Kunst näherten sich in letzter Zeit auf verschiedenen Wegen an. Nicht nur, dass viele Künstler immer öfter auf filmische Darstellungsmittel (Film, TV, Video, Computeranimation) zurückgreifen, auch als Sujet taucht Film häufig auf. Dabei scheint die Welle, dass Künstler in Spielfilmlänge drehen, schon vorüber zu sein. Der Titel “Dial M for …” bezieht sich auf den Hitchcock-Film “Dial M for Murder” aus dem Jahr 1954. Durch das offen gelassene “für wen oder was” kann das M als Verweis auf München, auf die Fernseh- und Filmstadt Nr. 1 in Deutschland, verstanden werden. Doch bildet der Zusammenhang zwischen Kunst, Film und Medien für die Ausstellung nur einen groben Rahmen. Im Zentrum von “Dial M for …” stehen die künstlerischen Arbeiten selbst.

Die größte Nähe zu einem konventionellen Spielfilm weist der Beitrag von Ann-Sofie Sidén auf. Der knapp 30-minütige Streifen zeigt zwei Protagonistinnen, eine New Yorker Psychiaterin im Ruhestand und ein vollkommen mit Schlamm bedecktes Wesen, das plötzlich in ihrem Haus auftaucht, nicht zufällig zuerst unter dem Bett. Die Psychiaterin nennt es QM (aka Queen of Mud). Der sich auf allen Vieren bewegende, weibliche Körper wirkt wie das Unterbewusste der Psychiaterin, so als wenn sie sich in zwei Personen aufgespalten hätte. QMs Regression und Sprachlosigkeit, aber auch ihre Nacktheit und Wildheit machen sie zum Es, hier zum Wesen zwischen Kind und Tier. Sie wird von der Psychiaterin als Forschungsobjekt gesehen, eingesperrt und auf ihre Reaktionen gegenüber einem Mann und einem Reptil getestet. Ihre Beobachtungen…


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