Dia Foundation kürzt Kunstfonds
Die Dia Foundation, eine der großen privaten Geldgeberinnen auf dem Sektor der zeitgenössischen Kunst, hat die Mittel zur Finanzierung ihrer Projekte drastisch gekürzt. Die Gründe hierfür liegen in der Knappheit des Betriebskapitals und der Androhung eines Prozesses durch den Bildhauer Donald Judd. Ihr Mitbegründer und Vizepräsident, Heiner Friedrich, ist “vorübergehend” zurückgetreten und einzelne Treuhänder sind zur Erweiterung der Unterhaltsbasis hinzugekommen.
Die Stiftung hat 30 Personen von 80 aus ihrem Mitarbeiterstab entlassen und wird einige ihrer ausgedehnten Grundbesitz-Anteile verkaufen. Die finanziellen Schwierigkeiten resultieren größtenteils aus dem jähen Fall der Schlumberger Ltd.-Aktien, aus deren Gewinn sich der jährliche Finanzetat der Dia zusammensetzt.
Zu jenen, deren Projekte davon betroffen sind, zählen neben Judd einige der experimentierfreudigen Künstler von heute, darunter der Bildhauer John Chamberlain, der Licht-Künstler Dan Flavin und die Performance-Künstler Robert Whitman und La Monte Young. Ein Ausstellungsraum in Manhattan, John Chamberlain’s Arbeiten gewidmet, wird möglicherweise geschlossen; die beabsichtigte Renovierung eines Wohnhauses in Garrison, N.Y., zur Unterbringung der Werke von Dan Flavin wurde vorübergehend zurückgestellt. Die Diaeigenen Gebäude, die die Performance-Räume von Whitman und Young beherbergen, sind Immobilien-Maklern angeboten worden.
Die Stiftung wird jedoch ,,als aktive Körperschaft bestehen bleiben”, sagt Henry King, der Anwalt der Dia. “Sie ist, was ihre Zielsetzung betrifft, nicht umgestaltet worden. Diese liegt hauptsächlich in der Förderung von Werken, die aufgrund ihrer Beschaffenheit und ihres Umfangs keinen Sponsor finden”.
1974 gegründet, nimmt die Dia für sich ein Vermögen von mehr als 30 Millionen $ in Anspruch. Ihre provokative Präsenz auf dem Gebiet der aktuellen Kunst kommentiert sie mit Gelassenheit,…