Designwerkstatt Berlin
Zum Herzstück der “Designwerkstatt Berlin” gehörte der Entwurf von Prototypen für Möbel und Gebrauchsgegenstände öffentlicher Bereiche, u. a. für Büros, Sitzungsräume und Wartezonen. Diese Gegenstände sind keineswegs als Künstlermöbel, sondern für die Serienfertigung geplant, wobei ab 1989 Kleinserien von Werkstätten, größere Serien von Möbelherstellern produziert und vertrieben werden könnten. Von Juli 1987 bis Juni 1988 wurden sowohl System- als auch Einzelmöbel entwickelt -insgesamt 64 Einzelteile, die untereinander und mit Fremdteilen kombiniert werden sollen. Ziel ist das Büro als Collage. Verschiedenste Materialien kamen zur Anwendung: Metall, Holz, Kunststoff, Pappe und Keramik.
Die “Designwerkstatt Berlin” kann als erster großer Versuch gesehen werden, mit denen zu arbeiten, die in diesem Jahrzehnt begannen, gegen die deutsche Biederkeit der modernen Designkultur anzugehen. Sie verfügen über alle Ressourcen und verweigern sich Dekreten. Der Designgeschichte ist zu entnehmen, daß vor allem künstlerische und technische Experimente die Basis für Gebrauchsgüter bildeten, die die Zeiten überdauern. Die Formensprache der klassischen Moderne gilt mittlerweile als zeitlos; und die Zeitlosigkeit der Avantgarde von gestern ist das untrügliche Kennzeichen für den ästhetischen Konservatismus von heute. Zur Teilnahme an der “Designwerkstatt” wurden im Sommer 1986 vierzehn in Berlin ansässige Designer und Designergruppen eingeladen. Sie kommen aus den Bereichen Industriedesign, Architektur und bildende Kunst. Nahezu alle, die eine Ausbildung als Industriedesigner erhielten, studierten bei Prof. Hans Roericht an der Hochschule der Künste in Berlin. Generell orientierte sich die Auswahl der Teilnehmer an fachspezifischen Kriterien, wie mehrjährige Tätigkeit in den Bereichen Möbelentwurf, Laden-und Ausstellungsgestaltung sowie erfolgreiche Zusammenarbeit mit Handwerksbetrieben, Werkstätten usw., ferner an Kriterien der…