Thomas Wulffen
Der Standort
Raum für Installationen Vorstellung eines Ausstellungsprojektes
In der weiten Berliner Kunstlandschaft bleibt dieser Ausstellungsraum immer noch die Ausnahme. Betrieben wird der Ort, ein ehemaliger Fabrikkeller, 700 qm groß, von drei Künstlern: Susanne Mahlmeister, Boris Dömpke und Hannes Forster. Dömpke und Forster hatten davor schon die Halle Trapez als Ausstellungsraum benutzt, Teil eines größeren ehemaligen Fabrikkomplexes im Norden von Berlin (siehe Kunstforum 77/78). Nach Umbau und Renovierung beherbergen heute die Hallen Bildhauerateliers des BBK. In Schöneberg fand man dann nach einiger Suche neue Möglichkeiten, in denen sich raum- und situationsbezogene Kunst verwirklichen lassen konnte. Der Keller hat zwei unterschiedliche Bereiche. In der Nähe der Eingangstreppe schließen sich vier quadratische Räume an den Eingangsbereich an. Von da aus führt ein kleiner Flur in den zweiten Bereich, ein langgestrecktes Rechteck, das nur durch die tragenden Säulen unterbrochen wird. Die Raumgestaltung läßt somit sowohl Einzelpräsentationen zu wie großflächige Installationen.
Der erste Ausstellungszyklus galt den Künstlern, die den Standort betreiben. Im Dezember 1984, zur Eröffnung des Raumes, präsentierte Hannes Forster seine Raumfelder. In den zwei Bereichen hatte er dazu zwei unterbrochene Kreise in den Zementboden gemeißelt, die sich jeweils direkt auf die gegebene Raumsituation bezogen. Im vorderen Raum verband der Kreis virtuell die vier kleineren Räume zu einem Komplex, der aber gleichzeitig eine ganzheitliche Wahrnehmung der Struktur verhinderte. Herstellungsprozeß und Materialcharakter der Arbeit blieben dabei offensichtlich, weil der Künstler die herausgemeißelten Teile nicht entfernte, sondern sie in die Skulptur mit einbezog. Die dadurch verstärkte MikroStruktur der einzelnen Elemente des Kreises verschränkte sich mit der…