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Titel: Manifesta 12 · von Heinz-Norbert Jocks · S. 134 - 141
Titel: Manifesta 12 , 2018

Der Palermo Atlas oder die Kriegserklärung an die Klischees 

Ein Gespräch mit dem Team der Kreativen Mediatoren Ippolito Pestellini Laparelli, Mirjam Varadinis, Andrés Jaque und Bregtje von der Haak
von Heinz-Norbert Jocks

Wie sollte man Palermo nicht in sein Herz schließen? So prachtvoll wie erbärmlich, aber auch stolz und altehrwürdig, dabei heruntergekommen erscheint diese Stadt mit ihren Palazzi, die sich als wie in Stein gehauene Erzählungen erweisen. Sie künden vom arabisch-normannischen Erbe ebenso wie davon, dass Palermo über Jahrhunderte hinweg von fast allen mediterranen Kulturen heimgesucht wurde. Aber auch von der Mafia, die diese Stadt völlig ruiniert hatte. Miserable Stadtrandentwicklungsprojekte zerstörten die lebenswerte Urbanität, so dass die City zu einer schäbigen Peripherie verkam. Nach dem Sieg des Bürgermeisters Ludovic Orlando über die Mafia, die Palermo über Jahrzehnte unter seiner Knute hatte, setzte dieser auf die wunderbare Vermehrung von Kultur gegen die teuflische Macht des organisierten Verbrechens. Und so war es für ihn ein an die Direktorin der Manifesta Hedwig Fijen herangetragener Herzenswunsch, die zwölfte Ausgabe in der sizilianischen Stadt auszurichten. Damit diese dort ihren Sinn erfüllt, gab Fijen eine urbane Studie bei OMA, dem Rotterdamer Office of Büros Metropolitan Architecture (OMA) in Auftrag. Diesem gehört der italienische Architekt Ippolito Pestellini Laparelli an, der die unter dem Titel „Palermo Atlas“ herausgekommene Studie unter seiner Regie erarbeiten ließ. Von Fijen wurde er als Erster eines interdisziplinären Teams kreativer Mediatoren ausgewählt. Die Manifesta sollte von vornherein keine übliche temporäre Biennale werden, sondern als kuratorische Intervention in der Stadt fungieren. Dem vierköpfigen Team…

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von Heinz-Norbert Jocks

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