Claudia Posca
Der Mensch und seine Objekte
Fotografische Sammlung Museum Folkwang,
Essen, 25.2. – 29.4. 2012
Wie nur ist eine Auswahl von rund 250 Arbeiten aus der immens großen Fotosammlung des Museum Folkwang Essen mit rund 55000 Arbeiten nebst Nachlässen zu extrahieren, damit sich kuratorische Schatzsuche zur spannenden Themen-Schau fügt? Gar, wenn dies existentiell engagiert unter dem Motto „Der Mensch und seine Objekte“ auf den Spuren individueller Selbstvergewisserung vorangetrieben werden soll mit dem Ziel ein kulturhistorisches, ein dokumentierendes Kaleidoskop aufzuspannen im Rahmen einer Überblicksausstellung, – die umfangreichste, die je im Folkwang gezeigt wurde – , von den Anfängen der Lichtbildkunst im 19. Jahrhundert bis hinein ins digitale Zeitalter heutiger High-Tech-Fotografie? Selbstredend, dass solch ein Projekt der Extra-Klasse stupende Regie voraussetzt. Eben so, wie man sie im Museum Folkwang, beinahe schon verwöhnt, nicht anders kennt von vorausgegangenen, großartigen Foto-Ausstellungen, wie u.a. „nützlich – süss – museal. Das fotografierte Tier“ (2005) oder der 2010 zur Eröffnung des neuen Chipperfield-Gebäudes gezeigten Präsentation „Fotografie und Individuum – Portraitkonzepte“. Wer dahinter steckt, wer solche Augenweiden inszeniert?
Mit der 1947 in Itzehoe geborenen Ute Eskildsen hat das Museum Folkwang seit über drei Jahrzehnten eine der besten Foto-Expertinnen im Haus, ist doch unter ihrer Leitung die 1978 auf der Basis der Studiensammlungen der Folkwangschule für Gestaltung gegründete Essener „Fotografische Sammlung“ zu dem geworden, was sie heute ist: eine der herausragenden europäischen Museumskollektionen im Bereich der Fotografie.
Umso schmerzlicher wird es sein, wenn Ute Eskildsen im September 2012 in den Ruhestand geht, nicht ohne „ihrem Haus“ zuvor noch einmal ein…