Christian Huther
Der Markt hat sich beruhigt.
Nachbericht von der vierten »Art Frankfurt«
Die größten Turbulenzen hat die am 31. März zu Ende gegangene vierte “Art Frankfurt” wohl hinter sich. Überflüssig, marktschädigend, trotzdem erfolgreich, aber zu teuer – so lauteten die Schlagzeilen der ersten drei Jahre. Nun dürfte sich die Frankfurter Kunstmesse in ruhigerem Fahrwasser bewegen. Die Managerin Anita Kaegi ist gegangen. Ingrid Mössinger als künstlerische Beraterin gekommen. Mit ihr kam ein Gremium von drei Frankfurter Museumsleitern, dem documenta-Chef Jan Hoet und dem Leipziger Kunsthistoriker Klaus Werner, wobei Hoet und Werner kaum auftauchen.Für Unmut bei den Galeristen indes sorgt die unklare Situation, wer bei der Teilnehmerauswahl das Sagen hat. Hinter der Kulisse aber scheint sich eine Veränderung anzubahnen, neue Namen werden bald zu hören sein. Immerhin vernahm man des öfteren Klagen, daß Kunstgeschichte und Kunsthandel zwei verschiedene Sachen seien und die meisten der Gremiums-Mitglieder, wie auch die Beraterin selbst, zu wenig Ahnung von der Galerien-Szene hätten.Der kränkelnde Kunstmarkt indes griff den Frankfurtern unter die Arme und ließ am zweiten Tag den ersten Millionenverkauf, ein Bild von Lucio Fontana, über die Bühne gehen. Gut verkauft wurde in der Region bis 50 000 Mark, aber auch Preise bis zu einer halben Million Mark waren scheinbar kein Hindernis. Kaufen konnte man auch schon auf einem wesentlich niedrigeren Niveau, boten doch die Kölner Buchholz und König auf ihrem Gemeinschaftsstand Multiples und Künstlerbücher an, angefangen beim Supermarkt-Preis von 4,80 Mark (für ein in 1 500 Exemplaren gedrucktes Geschenkpapier von Marcel Odenbach) bis zu 70 000 Mark.Die Stimmung…