Fabian Stech
Der Maler William Nelson Copley
»Why don’t you go on painting«
Museum Frieder Burda, Baden-Baden, 18.2. – 10.6.2012
Alles andere als langweilig! So müsste man das Leben des Künstlers William Nelson Copley wohl beschreiben. Schon nach seiner Geburt 1919 verlief es nicht unbedingt in geordneten Bahnen. In New York geboren wurde er vor einem Haus für Findelkinder abgelegt. 1921 adoptieren ihn ein Pressemagnat und seine Frau. Deren Geld wird ihm erlauben ein Leben jenseits von materiellen Unwegsamkeiten zu führen. Mit seinem Schwager, einem Zeichner in den Disneystudios, eröffnet er in Beverly Hills eine Galerie für Surrealisten. Natürlich ohne Erfolg. Er verkauft zwar kein einziges Bild, wird aber ganz nebenbei zum Sammler. Der Galerist William Copley erwirbt als einziger Käufer während seinen Ausstellungen von René Magritte, Roberto Matta, Yves Tanguy und Max Ernst Werke, um den fest zugesagten Verkauf von 10 % zu garantieren. Die Freundschaften mit den Künstlern blieben bestehen und als er mit dem Malen beginnt, um genauer Schreiben zu können, ermutigt ihn Marcel Duchamp mit dem wichtigsten Lob seines Lebens: „Why don’t you go on painting”. Copley legt sich das Pseudonym CPLY zu, schreibt immer weniger für die Zeitungen seines Vaters und malt stattdessen immer mehr für sich selbst. Während sich die Kunstszene bereits von Paris nach New York verlagert, erfüllt sich William Copley nach seiner ersten Einzelausstellung 1951 einen Traum. Er lässt seine Frau und zwei Kinder in Los Angeles und zieht nach Paris. In Longepont-sur-Orge 40 Kilometer von Paris kauft er sich ein Anwesen und widmet…