Claudia Posca
Der Kontrakt des Fotografen
»Strategien der Personenfotografie im Wandel«
Museum Morsbroich, Leverkusen, 11.3. – 27.5. 2007
Der Kontrakt des Fotografen“ ist die Premieren-Ausstellung des seit 2006 im Leverkusener Museum Morsbroich amtierenden neuen Leiters Markus Heinzelmann, vordem Projektleiter Bildende Kunst beim Siemens Arts Programm München. Sechzehn Positionen zeitgenössische Fotografie hat der 1965 in Frankfurt a. M. geborene Kunsthistoriker zu einer funkelnden Übersicht versammelt. Mit dabei: Tina Barney, Richard Billigham, Jeff Burton, Clegg & Guttmann, Patrick Faigenbaum, Angela Fensch, Jitka Hanzlova, Peter Hujar, Izima Kaoru, Marjaana Kella, Boris Michailow, Ashkan Sahihi, Thomas Struth, Andy Warhol, Miwa Yanagi und Shizuka Yokomizo, ein bunter Strauß dessen, was gegenwärtig die Lichtbildnerei in ihrem Blick auf Menschen(bilder) bzw. ihren Umgang mit der Tradition von Einzel- und/oder Gruppenportraits ausmacht. Selbstredend, dass die thematisch konzentrierte Schau zwar nicht umfassend wohl aber beispielhaft herausragende Protagonisten ihres Faches vorstellt.
Und zwar im Hinblick auf einen im ersten Moment trocken anmutenden Aspekt fotografisch-künstlerischer Arbeit, der das doch eigentlich ausgesprochen vitale dialogische Künstler-Modell-Verhältnis beim Fotografieren als „Geschäftsbeziehung“ interpretiert. Fern romantischer Sichtung geht Markus Einzelmann das Thema betont nüchtern an, stellt die vertragliche Übereinkunft zwischen dem Akteur vor der Linse und dem Fotografen hinter der Linse ins Rampenlicht. Nicht von ungefähr ist im Ausstellungstitel der funktionale Terminus des Kontraktes gewählt, der aus dem Lateinischen kommend in der Kanzleisprache seit dem 15. Jahrhundert für eine verbindliche Abmachung bzw. für einen zwischen Parteien geschlossenen Vertrag steht. „Übertragen auf die Fotografie bedeutet dies eine gemeinsame Arbeit am Bild, bei der der Fotograf in der Regel den…