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Titel: Gesicht im Porträt / Porträt ohne Gesicht · von Mona Körte · S. 120 - 127
Titel: Gesicht im Porträt / Porträt ohne Gesicht , 2012

Frank Auerbach
Der Endpunkt ist der Punkt, an dem das Problem gelöst zu sein scheint

Ein Gespräch mit Mona Körte und Judith Elisabeth Weiss

Frank Auerbach, 1931 in Berlin geboren, gehört mit R.B. Kitaj, Francis Bacon, Lucian Freud, David Hockney und Leon Kossof zu den wichtigsten Vertretern der School of London, die Ende der 1970er Jahre der Minimal Art und Konzeptkunst die Figuration entgegenstellte. Seinen Durchbruch hatte Auerbach mit der Gestaltung des englischen Pavillons auf der Venedig Biennale 1986, bei der ihm zusammen mit Sigmar Polke der Goldene Löwe verliehen wurde. 2001 ehrte ihn die Royal Academy of Arts in London mit einer großen Retrospektive. Seine Arbeiten finden sich in internationalen Sammlungen wie etwa dem MOMA, der Tate London, dem Art Institute Chicago oder den National Galleries of Scotland. In Deutschland ist das Œuvre Auerbachs einer größeren Öffentlichkeit bislang kaum bekannt, eine Retrospektive steht aus.

Gesicht und Landschaft sind die beiden Sujets, die Auerbach seit über 50 Jahren in immer ähnlicher Weise aufgreift. Die Anzahl seiner Modelle, wie etwa seine Frau Julia, sein Sohn Jake Auerbach, Juliet Yardly Mills, Estella West, die Kunsthistorikerin Catherine Lampert, David Landau und William Feaver, ist überschaubar. Auch die Landschaften beschränken sich auf wenige Variationen in der Umgebung Camden Towns, London. Mit der Technik des impasto, dem reliefartigen üppigen Auftrag von Farbe, schafft Auerbach Gesichter mit Oberflächentiefe, die er mit der Erfahrung einer Berührung im Dunkeln vergleicht. Diese Qualität des Haptischen und Dinghaften in der Formgebung des Gesichts geht mit einer obsessiven Zerstörung durch partielles Abkratzen der Farbe…


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von Judith Elisabeth Weiss

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