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Kunstforum-Gespräche · von Helga Meister · S. 296 - 300
Kunstforum-Gespräche ,

Der Dirigent

Roland Nachtigäller ist neuer Geschäftsführer der Stiftung Insel Hombroich.
Helga Meister sprach mit ihm und dem Stiftungsvorsitzenden Oliver Kruse

Hombroich ist Museum und Künstlerstätte, Landschaft und Architektur, Kunst, Literatur, Philosophie und Musik. Der „Kulturraum Hombroich“, den Karl-Heinrich Müller gegründet hat, ist ein kunstvolles Reich von rund 70 Hektar Größe. Allein das Museum Insel Hombroich ist eine paradiesische, rekultivierte Kulturlandschaft mit zehn begehbar genutzten Skulpturen als Museen. Die Gestaltungskräfte der Natur und die des Menschen in der Kunst gehen hier zusammen. Hinzu kommen das Kirkeby-Feld mit fünf Bauten und die Raketenstation mit 15 Häusern. Genutzt wird dies alles als Ausstellungshäuser, Ateliers, Arbeitsräume, Archive und Bibliothek. Für dieses Konglomerat, zu dem Cafés, Gästehaus und Klostergarten gehören, wurde in Roland Nachtigäller ein neuer Geschäftsführer gefunden. Der 61-Jährige hatte im Leitungsteam der Documenta IX gearbeitet, 2003 bis 2008 die Städtische Galerie Nordhorn und die letzten 13 Jahre das Marta Herford geleitet. Helga Meister traf sich mit ihm und mit Oliver Kruse, dem Bildhauer, Professor und Vorstandsvorsitzenden der Stiftung.

Helga Meister: Herr Kruse, was für ein Profil erhoffte sich die Findungskommission als Nachfolger des Geschäftsführers Frank Böhm?

Oliver Kruse: Eine Persönlichkeit, die die Menschen in diesem Kulturraum effizient koordiniert. Einen Dirigenten, der das Orchester all der vielen Künstler auf der Insel leitet. Roland Nachtigäller hat die ausgewiesenen Fähigkeiten eines Ausstellungsmachers und Museumsdirektors, aber er muss auf das Miteinander der hier vorhandenen kreativen Köpfe achten. Wir müssen uns als Gemeinschaft bewusster werden.

Im Gegensatz zum Vorgänger sind Sie kein Architekt, sondern Kunstwissenschaftler. Wie können Sie das…


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