Franz Erhard Walther
Der andere Werkbegriff.
Ich möchte nicht über individuelle Werkbegriffe reden, sondern was ich nenne, den anderen Werkbegriff. Dieser andere Werkbegriff hat sich in meiner Arbeit gebildet, und ich denke, daß er taugen könnte für eine allgemeine Grundlage einer anderen Auffassung von Werk. Wenn man so redet, setzt das mindestens zwei verschiedene Werkbegriffe voraus. Ich behaupte also, traditionell würde man von einem gemachten Ding als Werk sprechen, oder daß dieses Ding Werkvorstellung hervorruft. Jedenfalls liegt, was immer das hervorruft, in dem gemachten Ding. Was ich meine, ist etwas anderes. Wenn ich so losrede, setze ich voraus, daß die Leute, die hier sind, etwas von dem wissen, was ich tue.
Deswegen zeige ich keine Bilder. Das hätte also für mich nur gestört. In dem, was ich also mache und was ich vorschlagen will als Idee, im anderen Werkbegriff ist Werk in der Arbeit, im gemachten Ding nicht vorhanden, sondern wird in Arbeit damit, in Bezugnahme darauf in Tätigkeit, und zwar in physischer Tätigkeit, die mentale Tätigkeit einschließt, hervorgerufen. Werk entsteht also in dieser Vorstellung in realer Tätigkeit. Was ich nenne, im Handlungsprozeß. Im Handeln an diesen Dingen, im Handeln an vorgegebenen Strukturen entsteht dieses Werk oder die Vorstellung von Werk oder der Ideenzusammenhang von Werk. Eine Idee ist auch, daß in diesem Stück keine Information vorliegt, sondern daß die Information in Handlung hervorgebracht wird. Handlung wird in Tätigkeit erzeugt. Dieses setzt wieder voraus, daß die Teile, ich meine jetzt also diese Werkteile, diese Arbeitsteile, daß die nicht ausformuliert sind. Sie sind…