Justin Hoffmann
Dennis Oppenheim
»Light for the Bunker«
Kunstbunker Tumulka, München, 8.9. – 15.10.1995
Im Werk von Dennis Oppenheim lassen sich die unterschiedlichsten Phasen feststellen. Immer wieder betrat der Künstler Neuland und begann zu experimentieren. So gesehen ist Oppenheim ein Avantgardist par excellence. Zu Beginn seines künstlerischen Werdegangs, Ende der 60er Jahre, galt er als Vertreter der Land Art, der z.B. mit einer Unmenge Salz Rechtecke auf der Erde bildete oder mit Kettensägen geometrische Formen in das Eis eines gefrorenen Flusses schnitt. Daneben war er Body Artist, der sich anstrengenden und schmerzhaften Prozeduren unterzog, sich etwa mit einem militärstrategischen Buch, “Tactics”, auf seiner nackten Brust in den Sand legte, das, als er es nach fünf Stunden Bräunung weglegte, ein helles Rechteck auf seinem Körper hinterlassen hatte. Eine andere “Taktik” von Oppenheim bestand darin, mit Kindern und Amputierten, mit Mosquitos und scharfen Hunden Performances durchzuführen oder einen Flugzeugpiloten über Sprechfunk zu veranlassen, mit seinem Düsenflieger die Figur eines Tornados in den Himmel zu zeichnen.
Betrachtet man die im Kunstbunker Tumulka präsentierten Skulpturen, Modelle, Entwürfe und Installationen, so lassen sich immer wieder Bezüge zu den früheren Werken feststellen. So hatte Dennis Oppenheim schon für Arbeiten aus den 70er Jahren Marionetten verwendet. In seiner aktuellen Münchner Ausstellung findet der Besucher zwei aus bunten Scheiben konstruierte, menschengroße Puppen gleich nahe dem Eingang auf dem Boden im Ergeschoß des fensterlosen, massigen Turmbaus liegen. Ein Monitor zeigt die ruhenden “Circle Puppets” in Aktion. Sie schlagen wild um sich und kämpfen heftig miteinander. Auf dem Bildschirm daneben sieht der Betrachter…