Dieter Daniels
De l’Instabilité
CNAP, 16.11.-10.12.1989
Künstlerische Arbeit in elektronischen Medien ist meist nicht rentabel, denn die Produktionskosten übersteigen oft den möglichen Profit. Deshalb ist diese Kunst, bereits was ihre Entstehung betrifft, stark abhängig von der Förderung durch Institutionen und die öffentliche Hand. Nachdem sich jahrelang in Europa kein Staat (mit Ausnahme der Niederlande) und keine Kommune ernsthaft im Bereich Medienkunst engagierte, ist seit kurzer Zeit geradezu ein Boom öffentlichen Interesses und staatlicher Förderung zu verzeichnen. In der BRD werden derzeit allein drei Medienakademien gegründet und auch in Frankreich, wo es die Basisarbeit im Sektor Medienkunst mangels Anerkennung durch öffentliche Institutionen lange Zeit besonders schwer hatte, beginnt jetzt die Etablierung der elektronischen Kunstformen von höchster Ebene aus: das Centre Pompidou hat bereits Mitte der 80er mehrere Videoinstallationen gekauft (siehe KUNSTFORUM Bd. 84, S. 222), die meisten Kunstakademien richten ein Video- und Computer-Studio ein und das CNAP (Centre National des Arts Plastiques) beginnt, gezielt Auftragsarbeiten an Künstler in diesem Sektor zu vergeben.
Hinter diesen vom CNAP vergebenen Produktionsförderungen steht die Idee, dass diese Werke auf Dauer eine öffentliche Sammlung bilden, auf die alle französischen Museen und Regionale Kulturzentren (FRACs) für Leihgaben zurückgreifen können, die sonst oft den Etat einer Ausstellung überschreiten würden. Ein erster Überblick dieser im Auftrag des CNAP entstandenen Arbeiten wurde jetzt in Paris vorgestellt.
Unter günstigen räumlichen Bedingungen, in einem ehemaligen Palais der Rothschild-Bankiers, umgeben von einem Park, werden neun Künstler gezeigt, die von der jüngsten Generation Jahrgang 1965 (Dominique Gonzales Foerster, Pierre Joseph) bis zu bekannten Grössen (Jochen Gerz, Peter Greenaway,…