Heinz-Norbert Jocks
David Hockney
»Die unerträgliche Leichtigkeit der Heiterkeit«
Kunsthalle, Hamburg, 25.8. – 22.10.1995
Royal Academy of Arts, London, 9.11.1995 – 28.1.1996
County Museum of Art, Los Angeles, 15.2. – 28.4.1996
Einst der Pop-art zugeschlagen, von der er sich distanzierte, tritt er wie jemand auf, der sich nicht zu schade ist, im Auftrag des Lifestyle-Magazins Vogue über vierzig Seiten der Dezember-Ausgabe 1985 zu gestalten. Daß er nichts dagegen hat, wenn BMW zur Feier seines Comebacks in Hamburg eine Luxuskarosse mit Hockney-Design dekoriert, mag so wirken, als sei er so etwas wie ein ungebrochener Befürworter von Warenverführung per Glamour und Oberflächenglanz. Doch all das trifft auf das, was er will, nicht zu, saust an dem vorbei, was David Hockneys Bildland letztlich ausmacht.
Weiß Gott, das ist reicher an Perspektiven und Tendenzen, als landläufig behauptet wird. Zudem hat er sich sein Kunstreich wie ein Kolonialist par excellence eingerichtet, der sich von überall her, sowohl aus amerikanischer wie europäischer Kunstgeschichte bishin zu Picasso als auch aus islamischen wie chinesischen Kulturräumen, seine Anregungen beschafft. Natürlich individuiert er, was er sich aneignet, indem er alles zu einer Stilmixture verkettet, was von formaler wie inhaltlicher Bedeutung ist, und dieser Akt fruchtbarer Eingemeindung macht selbst vor Literatur nicht halt. Ohne Zweifel, Hockney steht für etwas ein, das ihn aus der Masse heraushebt, wodurch er einerseits Argwohn auf sich zieht, andererseits sich breite Zustimmung sichert; und die schlägt sich durchaus in den Preisen nieder, die zu zahlen sind. So erwarb vor ein paar Jahren der Filmschauspieler Steve Martin eine Zeichnung für immerhin…