Magdalena Kröner
David Goldblatt. Intersections
Graphische Sammlung, museum kunst palast, 18.6. – 21.8.2005
Galerie Camera Austria, Graz, 10.12.2005 – 26.2.2006
Wenn du eine vorgefaßte Vorstellung von dem hast, was du fotografieren wirst, kannst du kein guter Fotograf sein”, sagt David Goldblatt. Die neueste Werkreihe von Südafrikas wichtigsten Fotografen, genannt “Intersections”, entstand, in dem er eine vorgefasste Vorstellung aufgab. “Ich hatte diese Vorstellung, die mir zunächst absolut konsequent und realisierbar erschien – mit meinem Campingmobil die Längen- und Breitengrade des Landes abzufahren, und an jedem der 122 Schnittpunkte ein Foto zu machen. Doch schon bald stellte ich fest, dass die Orte vielleicht geografisch, nicht jedoch unbedingt auch fotografisch etwas Markantes besaßen. Also veränderte ich die Idee, denn das Konzept der Schnittstellen schien mir in einem politischen und kulturellen Sinne durchaus fruchtbar, um einen neuen Blick auf mein Land zu werfen, das sich seit dem Ende der Apartheid so verändert hat, dass ich mit dem Reisen und Fotografieren kaum mehr hinterherzukommen scheine.”
Der 1930 in Randfontein geborene David Goldblatt hat mit seiner Arbeit die Jahre der Apartheid in schonungslosen Blicken und harten Kontrasten seziert: “South Africa: The Structure of Things Then” heißt eines seiner Hauptwerke, das 1998 als Buch erschien und sich der sozialen, architektonischen und politischen Strukturen der Apartheid annahm. Vor mehr als 50 Jahren widmete Goldblatt sich der Fotografie, und ist seither unermüdlich auf der Suche nach neuen Motiven und formalen Lösungen. Nun sind die neuen “Intersections” erstmals in großem Umfang in Düsseldorf zu sehen; und sie sind in mehrere Themenkomplexe aufgeteilt. Ein…
