David Chan
Shanghai Gallery of Art, Three on the Bund
im Gespräch mit Magdalena Kröner
Magdalena Kröner: David, Du bist einer der wenigen eigens von einer kommerziellen Galerie angestellten professionellen Kuratoren in Shanghai. Was charakterisiert deine Arbeit, welche besondere Schwierigkeiten prägen sie, und welchen Weisungen unterliegst Du?
David Chan: Ich sehe mich in der Galerie weniger als ein Kurator im klassischen Sinne. Ein Kurator im Westen bewegt sich insgesamt auf sehr viel professionalisierterem Terrain, es ist ein eigener Beruf, eine eigenständiges, festes Segment des Kunstmarktes, das ist in China noch lange nicht so – so zögere ich auch ein wenig, mich so zu bezeichnen. Darüber hinaus ist auch die Idee eines Kurators in einer kommerziellen Galerie in China an sich recht eigenartig. ich sehe mich eher als jemand, der Ausstellungen ermöglicht.
Was kennzeichnet die besondere Situation der Shanghai Gallery of Art, gesehen aus deiner Perspektive als jemand, der die internationale Szene kennt. Du bist in Hong Kong geboren und hast lange im Westen gelebt, viel länger als in Shanghai –
Es ist eine sehr eigenartige, widersprüchliche Plattform, an einem solchen Ort zu arbeiten wie der Shanghai Gallery oft Art. Normalerweise entwickelt sich eine solche Galerie als kleiner Raum irgendwo und wächst mit der Zeit. Bei uns ist das anders herum, was irgendwie seltsam ist, andererseits ist der große Raum eine große Herausforderung, gerade was die Produktion von Kunst und ihre Größenordnung angeht – viele Arbeiten werden ja extra für uns gemacht. Es erforderte eine andere Perspektive beim Arbeiten. Darüber hinaus ist das Gebäude nicht ohne…