Kanada
Kurator: Louise Déry
David Altmejd – the index, 2007
Für die Dauer der diesjährigen Biennale hat David Altmejd den kanadischen Pavillon in ein großes Vogelhaus verwandelt. Angeregt zu dieser Installation hat ihn spezifische Architektur des polygonalen Gebäudes, das sich mit seiner gläsernen Außenhaut und einem umbauten Baum im Inneren durchaus für Präsentationen naturhistorischen Charakters eignet. In der ihm eigenen opulent-verspielten Art hat Altmejd den Raum mit Spiegeln in ein labyrinthisches Kabinett verwandelt, in dem Vogelwesen diverser Natur auf Holz- und Glasstrukturen nisten. „The Index“ lautet der Titel dieses bizarren, von Pilzen und anderen Waldpflanzen bewucherten Kunstbiotops, das ausgestopften Tiere, Vogelmenschen, Werwölfe und Kunstwesen gleichermaßen als Lebensraum dienen soll. Ergänzt wird die verspiegelte Wunderkammer durch ein Naturalienkabinett mit Kristallen und Mineralien. Ob die wuchernde, räumlich verschachtelte Installation in ihrer Gesamtheit den Begriff der „Biodiversität“ – wie der Pressetext behauptet – veranschaulicht, sei allerdings dahingestellt. Neben dieser Installation lagert vor ebenfalls verspiegelten Wänden „The Giant 2“, ein knapp viereinhalb Meter großer Koloss menschlicher Gestalt. In den Löchern und Höhlen seines vom Zahn der Zeit angefressenen Körpers haben sich Vögel und Pflanzen angesiedelt. Leider wirkt auch diese Allegorie der Natur ein wenig bemüht und vermag trotz ihres Detailreichtums nicht wirklich zu überzeugen.