DAS UNMÖGLICHE MÖGLICH MACHEN
URSULA MARIA PROBST IM GESPRÄCH MIT PETER NOEVER
Wie können Katalysatoren wirken, um die Wahrnehmung des Ineinanderspielens von Leben und Kunst zu schärfen und zu verändern? Als Mentor des Alltäglichen durch seine Funktion als C.E.O. und künstlerischer Leiter des MAK, Österreichisches Museum für Angewandte Kunst/zeitgenössische Kunst und Provokateur des Ungehörigen hat Peter Noever für sein Projekt eines Contemporary Art Towers (CAT) als ein Zentrum für zeitgenössische Kunst den historisch konfliktgeladenen Ort eines Gefechtsturms gewählt. Seit 1995 dient der Gefechtsturm im Arenbergpark in Wien dem Museum als Gegenwartskunstdepot. Peter Noever schafft durch sein Konzept, das vorsieht Kunst vor Ort entstehen zu lassen, ein Modell, das einen Ausweg aus der Ankaufskrise der Museen bieten soll. Dabei versteht man sich nicht als Museum oder Ausstellungshalle, sondern als ein Ort an dem neue Positionen für zeitgenössische Kunst entstehen können. Nun setzt man für die Realisierung auf Sponsoren durch ein Private Public Partnership Modell. Das MAK als ein Ort der Kunst sieht zunehmend seine Position darin, als ein Laboratorium für die künstlerische Produktion zu wirken. Eine Öffnung gegenüber der Offszene forciert es durch seine dienstäglichen MAK-Nites.
Ursula Maria Probst: In Ihrer umfassenden Publikation zur Jahreskonferenz existiert ein Aufruf zu einem Streifzug zum Unvorhersehbaren und zur Expedition abseits des Mainstreams. Anlässlich der MAK-Nite wird jeden Dienstag das MAK zum Schauplatz junger künstlerischer Interventionen. Es findet eine Öffnung gegenüber der Offszene statt, indem man Musiklabel wie ‘arRtonal recordings’ einlädt. Welche Dynamik entsteht daraus?
Peter Noever: Es existiert viel Spannendes abseits vom Bekannten. Kunst hat mit einer Neugierde,…