Das ungesehene schlechte Bild. Das ist mein Traum.
Interview mit Per Kirkeby / Fragen: John Hunov
‘Die Arbeiten und Aktivitäten von Per Kirkeby (geb. 1938 in Kopenhagen) erscheinen innerhalb der dänischen Kunstszene der sechziger Jahre als ein fester Bestandteil. Kirkeby nahm an vielen Ereignissen dieser Zeit in Kopenhagen als Zuschauer und als Mitspieler teil, wurde auch politisch aktiv und setzte sich im ‘Kampf gegen die Bürgermusik’ (Knud Petersen) ein. Eine enge Verbindung entsteht jedoch nicht, da es dem Charakter von Kirkebys Arbeit widerspräche, einem augenblicklichen Trend zu folgen…
…Kirkeby schreibt Gedichte und Essays – er veröffentlichte eine Reihe von Büchern und kritischen Aufsätzen in Zeitschriften – stellt Backsteinskulpturen her, malt Bilder, produziert Filme, entwirft Plakate und veranstaltet Aktionen. Diese Vielfalt in seiner Arbeit wächst aus dem Protest gegen die häufige Spezialisierung der künstlerischen Produktion und aus dem Bedürfnis, der Wirklichkeit in verschiedenen Formen ‘Bilder’ abzuverlangen und ihr neue ‘Bilder’ entgegenzustellen…
Kirkeby ist ursprünglich Geologe. Er studierte Naturwissenschaften und nahm seit 1958 mehrmals an verschiedenen Expeditionen nach Grönland teil. Die geologischen Untersuchungen der Gletscher, die Bildung der Eisberge, das Vorkommen von Eisenmeteoriten und Mineralien interessierten ihn ebenso wie die Erfahrungen des Lebens im Eiland und die Lebensweise der Eskimos…
Die Environments und Happenings, die Kirkeby seit 1965 realisierte, tragen Spuren der Aufenthalte in den ‘zivilisatorischen Randgebieten’, sie sind aber auch Ausdruck einer vertieften Beziehung zur Natur, die als Kultur aufgefaßt wird…’
(Z. Felix, aus d. Kat. Kirkeby zur Ausstellung im Folkwang Museum. Essen. Sept. 1977)
PK: Ich bin ein Künstler, der in der Provinz lebt.
IH: Provinz im…