CLAUDIA POSCA
Das Recht des Bildes
Jüdische Perspektiven in der modernen Kunst
Museum Bochum, 21.9.2003 – 4.1.2004
Gerade ist das 21. Jahrhundert im dritten Jahr, da macht es, langangebahnt, Probleme. In vielerlei Hinsicht und in mancherlei Sparte stehen die Dinge nicht länger zum Besten. Dass die Kunst- und Museumslandschaft in dieser Lage nicht unbedingt als das wichtigste Schlachtfeld der politisch-sozial-gesellschaftlichen Irritationen respektive Umwälzungen und Ängste ins Auge springt, viele sogar die schöne Muse für überflüssig halten, ist Fakt. Tatsache aber ist auch, dass es andererseits gerade Kunst und Kultur sind, denen eine seismographische Kompetenz bzw. eine bedeutsame Gesellschaftsfunktion zugemessen wird, sprich, gerade sie in den Augen vieler ein anschauliches Spiegelbild dessen liefern, was auf der globalisierenden Welt los ist.
Entsprechend kritisch beäugt und offensiv befragt ist die Kunst- und Museumslandschaft der modernen Lebenswelt, ähnlich anderer Gesellschaftsbereiche, ebenfalls nicht von wachsenden Konkurrenzen und daraus resultierendem Druck bei stetig knapper werdenden Finanzen freigestellt. Besonders kleinere und mittlere Institutionen leiden an dieser Last.
Wer dennoch die Kunst hochhalten will, wer etwas im Ausstellungsbetrieb bewegen will, gar durch inhaltlichen Esprit auffallen möchte muss neben starken Nerven vor allem Ausdauer, Willen, Überzeugungskraft und Engagement mitbringen, Problematiken nicht scheuen, Gelder auftreiben und nicht zuletzt ein Konzept zu Grunde legen und in die Tat umsetzen können, das trotz engster Budgetierung visionär, verlockend und nicht zuletzt auch provokant-irritierend zugleich ist – ein Kunststück ganz eigener Art und noch dazu voll des Risikos.
“Das Recht des Bildes – Jüdische Perspektiven in der modernen Kunst”, langjährig zusammengetragen vom Museum Bochum, ist bei aller Problematik -…