Das Nomadische spielt von Anfang an eine Rolle
Unter dem Titel “Joseph Beuys, – Eine Innere Mongolei” wurden aus der Sammlung Franz Joseph und Hans van der Grinten, welche rund 400 Werke umfasst, 150 Arbeiten auf Papier aus den Jahre1937 bis 1965 einer Wanderausstellung zusammengestellt, die in der Kestner-Gesellschaft in Hannover eröffnet wurde (20. Juli bis 16. September 1990) und welche derzeit im Kunstmuseum des Kantons Thurgau in Ittingen/Schweiz (bis 30. Juli 1991), anschliessend dann in Spanien, den USA und der UdSSR gezeigt wird. Carl Haenlein schreibt: “Der Corpus der Zeichnungen wird durch eine Anzahl von Hauptthemen strukturiert, die wie Adern durch das Werk ziehen, ständig die Ressourcen der Kunst- und Lebenswelt von Beuys kontrollierend, ständig die Ergebnisse früherer Recherchen aktualisierend. Dschingis Kahn und seine Begleiter, die Schamanen und Aktricen, sind die Protagonisten eines utopischen Reiches zwischen 0st und West, das Beuys mit Zeichnungen, mit Aktionen und mit plastischen Entwürfen zeit seines Lebens beschworen hat.
Dschingis Khan ist der Fürst eines grenzenlosen Territoriums, das die aktuellen politischen Ordnungen ein übergeordnetes Imperium Humanum gegenüberstellt. Die visionäre Utopie, in deren Mittelpunkt die Figur des Steppenfürsten Dschingis Khan strahlt, wurde von Joseph Beuys in einer Zeit entwickelt, in der kein realpolitisch denkender Mensch sich einen ost-westlichen Ausgleich auch nur vorstellen durfte.” Im Katalog zur Ausstellung findet sich ebenso ein bisher unveröffentlichtes Interview mit Joseph Beuys von Keot von Waberer aus dem Jahre 1979, das den Titel “Das Nomadische spielt eine Rolle von Anfang an” trägt.
Hier ein Ausschnitt daraus:
Sie sind mit dem Flugzeug abgestürzt als Stukaflieger?
Ja….