Das Museum nicht alleine als physischen Ort begreifen
Max Hollein, bislang Direktor des Frankfurter Städels, des Liebieghauses und der Schirn Kunsthalle, geht ab 1. Juni an die Fine Arts Museums of San Francisco.
Ein Gespräch mit Daniela Gregori
Max Hollein ist 1969 in Wien geboren, wo er auch das Studium der Kunstgeschichte und der Betriebswirtschaft abgeschlossen hat. Nach fünf Jahren in unterschiedlichsten Verantwortungsbereichen am New Yorker Guggenheim Museum wechselte er an die Frankfurter Schirn Kunsthalle, wo er beginnend mit Ausstellungen wie „Shopping – 100 Jahre Kunst und Konsum“, aber auch kunsthistorischen oder monografischen Präsentationen unter ungewohnten Fragestellungen dem Haus zu internationaler Reputation verhalf. 2006 übernahm Hollein zusätzlich die Leitung der Skulpturensammlung Liebieghaus und des Städelmuseums, dessen Renovierung und Erweiterungsbau 2012 abgeschlossen wurden. Die Hälfte der Kosten von 52 Mio Euro konnten von Hollein, der als Hochkaräter der Drittmittelfinanzierung gilt, aus privaten Mitteln lukriert werden. Neben vielfältigen Tätigkeiten in Gremien internationaler Kunstinstitutionen zeichnete der Sohn des Architekten Hans Hollein für den amerikanischen Pavillon der Architekturbiennale verantwortlich, 2005 war er Kommissär des österreichischen Beitrages der Biennale von Venedig. Mit Anfang Juni wechselt Hollein nun als Direktor an die Fine Arts Museums of San Francisco (FAMSF), bestehend aus dem von Herzog & de Meuron erbauten The M.H. de Young Memorial Museum und dem Legion of Honour. Die enzyklopädischen Sammlungsbestände der beiden Häuser umfassen 128.000 Kunstwerke aus vier Jahrtausenden.
Daniela Gregori: Herr Hollein, letztlich war es dann keine allzu große Überraschung, als bekannt wurde Sie würden nach 15 Jahren in Frankfurt einen Ortswechsel in Richtung San Francisco…