Ursula Maria Probst
Das Museum im Umbau
Zur Neupositionierung des Museums Moderner Kunst
Stiftung Ludwig unter seinem neuen Direktor Edelbert Köb
‘Ich bin kein Museumsmensch’, stellt der designierte Direktor des Museums Moderner Kunst Stiftung Ludwig, Edelbert Köb mit dem kühlen Charme eines Kulturmanagers klar. Was ihn allerdings nicht daran hindert, das in die Krise geratene Museum Moderner Kunst gerade in seiner Überleitung zur Vollrechtsfähigkeit und seiner Neustrukturierung als ‘wissenschaftliche Anstalt öffentlichen Rechts’ zu übernehmen. Der heute 60-jährige Workaholic Edelbert Köb hat in seiner bisherigen Karriere bereits einige Male bewiesen, dass er sich großen Herausforderungen zu stellen vermag.
In den 80er Jahren etablierte er als Präsident der Wiener Secession diese im internationalen Ausstellungsbetrieb. Das Kunsthaus Bregenz, an dessen architektonischer Gestaltung Edelbert Köb wesentlich mitwirkte, übergab er Ende 2000 als renommierte Adresse für zeitgenössische Kunst an seinen Nachfolger. Der Bestellung zum Direktor für das Museum Moderne Kunst Stiftung Ludwig durch Bildungsministerin Elisabeth Gehrer ging heftige Kritik voraus. Dabei zweifelte man weniger am Potential des neuen Direktors als an einem Auswahlverfahren, bei dem der Favorit bereits feststand und dadurch internationale BewerberInnen ausblieben.
Kaum hatte Edelbert Köb seinen Direktorsposten am 1. Jänner 2002 angetreten, sorgte er erneut für Aufregungen. Er will das im September letzten Jahres unter seinem Vorgänger Lóránd Hegyi im Wiener Museumsquartier eröffnete Museum einer architektonischen Neuadaptierung unterziehen und seinem Ausstellungskonzept anpassen. Aus der Sammlung soll nun nicht ein Querschnitt aus Konzeptkunst, Minimal Art, Arte Povera der 60er und 70er Jahre, Land Art, Fluxus, Pop Art, Noveau Realisme präsentiert werden, sondern es sollen einem Rotationsprinzip…