Uta M. Reindl
Das letzte Wort der Kunst
»Heinrich Heine und Robert Schumann zum 150. Todesjahr«
Kunsthalle Düsseldorf, 12.3 – 11.6.2006
Auch die Düsseldorfer Kunsthalle feiert das Heine-Jahr! Ganz in der Tradition des Hauses unter der Leitung von Ulrike Groos, deren akademische Laufbahn durch die Musik geführt hat und die vor zwei Jahren etwa der gelungene Punk- und New Wave-Retrospektive “Zurück zum Beton” präsentierte. Denn nun gedenkt eine interdisziplinär ausgerichtete Ausstellung des 150. Todestages von Heinrich Heine und des im gleichen Jahr verstorbenen Robert Schumann. Anders als 1997 die Ausstellung zu Heines 200. Geburtstag im selben Haus, die mit theatralisch aufbereiteten Räumen die Welt von Deutschlands beliebtesten Spötter (über)inszenierte, vertieft sich die erheblicher kleinere, aber feinere Ausstellung jetzt in das, was die heinesche Dichterseele und die schumannsche Musikerseele beflügelt und zusammengehalten hat – nämlich die beidseitige Liebe zur Musik und zur Literatur. Darauf mag auch der Ausstellungstitel “Das letzte Wort” verweisen, der dem Heine-Zitat entnommen besagt: “.die Musik ist vielleicht das letzte Wort der Kunst, wie der Tod das letzte Wort des Lebens.” Und bis zu diesem “letzten Wort des Lebens” der beiden doppelt begabten Künstler entwirft die Ausstellung immer in parallelen Exponaten ein süffisant-melancholisches Bild: der Musiker Schumann hatte als Dichter begonnen, der Dichter Heine verfasste bekanntlich gerne liedhafte Lyrik.
Schlüsselwerke zur Rheinromantik – wie Moritz Daniel Oppels Heine-Porträt oder Ludwig Richters “Frühlingsabend” – eröffnen den Rundgang durch das Schaffen beider Künstler mit Original-Handschriften, Partituren, darunter auch selten ausgestellte Exponate, wie etwa das handschriftliche Manuskript von Heines Loreley-Lied. Natürlich…